Die Feierlichkeiten begannen mit der Meldung der angetretenen Formationen und der anschließenden Frontabschreitung durch den Eppaner Bürgermeister Wilfried Trettl, die Landeskommandanten Roland Seppi und Enzo Cestari, Landeskommandant-Stellvertreter Gerhard Biller sowie den Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang. Im Anschluss führte die Musikkapelle Girlan die Schützen und Teilnehmer zum Kirchgang in den sogenannten „Dom am Lande“. <BR /><BR />Pater Reinald Romaner OFM zelebrierte die Heilige Messe und hob dabei besonders die Vorbildwirkung Sepp Kerschbaumers für die Tiroler Bevölkerung hervor.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1105953_image" /></div> <h3> Gedenkfeier am Friedhof</h3>Nach dem Kirchgang marschierten die Teilnehmer zum Friedhof, wo Roland Lang die Anwesenden begrüßte und kurz auf die aktuelle politische Lage einging: „55 Jahre nach dem Südtirol-Paket, versucht die Landespolitik, verlorene Kompetenzen der Autonomie zurückzuerlangen. Die Verhandlungen sind jedoch schwach.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1105956_image" /></div> <BR /><BR />Die Entscheidung, Alessandro Urzí in die Verhandlungen einzubinden, sei „eine Watschn für Südtirol“: Urzí fordere eine Herabsetzung des Wahlrechts, eine Aufweichung des Proporzes und die automatische Anerkennung des Zweisprachigkeitsnachweises. „Es ist Fünf vor 12: Wir müssen uns für die Ziele des Südtirol-Autonomiekonvents entscheiden oder den bequemen Weg der Assimilation wählen.“<h3> Erhard Hartung: „Wir waren selbstlose, das Recht und die Freiheit liebende Personen“</h3>Der im Exil lebende Südtirolaktivist Univ.-Prof Dr. Erhard Hartung (81) hielt via Mobiltelefon die Gedenkrede. Er betonte die Bedeutung von Sepp Kerschbaumers entschlossenem Einsatz für die Heimat und den Schutz der Menschenwürde.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1105959_image" /></div> <BR /><BR />„Es ist mir eine große Ehre, hier zur Erinnerung an Sepp Kerschbaumer und sein Wirken für unsere Heimat zu sprechen“, so Hartung. Er erinnerte daran, dass Kerschbaumer und seine Mitstreiter in einer Zeit kämpften, in der die Rechte der Südtiroler massiv unterdrückt wurden. „Die Südtiroler Freiheitskämpfer haben einen entscheidenden Beitrag für eine bessere Autonomie geleistet!“, zitierte Hartung den ehemaligen Landesrat Bruno Hosp.<BR /><BR />„Wir waren selbstlose, das Recht und die Freiheit liebende Personen“, betonte er. Dabei erinnerte er an die gewaltsamen Repressionen, die die Aktivisten erlebten, und forderte die heutige Politik auf, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und Lösungen für die noch offenen Fragen zu finden.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1105962_image" /></div> <BR /><BR />„Wir ehemaligen Freiheitskämpfer waren selbst Opfer und haben den seinerzeitigen Tätern längst vergeben, unsere Hand zur Versöhnung ausgestreckt, aber können und dürfen nicht vergessen“, schloss Erhard Hartung.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1105965_image" /></div> <h3> Ehrensalve und Kranzniederlegung</h3>Im Anschluss an die Gedenkrede spielte die Bürgerkapelle Girlan am ehemaligen Grab von Sepp Kerschbaumer das Lied vom „Guten Kameraden“. Die Ehrensalve wurde von der Schützenkompanie „Sepp Kerschbaumer“ Eppan unter Hauptmann Maximilian Schmid abgefeuert. Abgeschlossen wurde die Gedenkfeier mit der Tiroler Landeshymne und der Österreichischen Bundeshymne.