In ihrem Buch „Wenn ich was mach, mach ich’s gscheid“ (2023) schreibt Dahlmeier offen über die intensive Bindung zu ihren Freunden aus der Heimat, aufgewachsen in Garmisch-Partenkirchen. Alle verband die Liebe zu den Bergen – und das Wissen um deren Gefahren. <BR /><BR />„Was mich in den letzten Jahren erneut innehalten ließ, war der Verlust von drei Freunden aus meiner Kletterclique – alle drei superfitte Jungs und fertig ausgebildete Bergführer“, schrieb sie. „Sie standen mir echt nahe und wir hatten viel Zeit beim Klettern zusammen verbracht.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1196550_image" /></div> <BR />Besonders geprägt hat sie der Tod ihres engsten Seilpartners Franz-Xaver „Xari“ Mayr. Am 24. Januar 2018 wurde der damals 22-Jährige beim Eisklettern im Südtiroler Langental von einer Lawine verschüttet. <BR /><h3> „Xari war ein sehr enger und guter Freund“</h3>Dahlmeier erinnert sich eindrücklich an den Moment, als sie in der Boulderhalle von der Tragödie erfuhr: „Es war mir damals sofort klar, dass er nur von Xari sprechen konnte und etwas Schlimmes passiert sein musste.“ Wenige Tage später stand fest: Xari war tot. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/wolkenstein-eiskletterer-von-lawine-erfasst" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Wir haben berichtet)</a><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1196553_image" /></div> <BR />Der Verlust stürzte sie in eine tiefe Krise. „Ich hatte sehr viele schwere Touren mit Xari gemacht, er war ein sehr enger und guter Freund“, schreibt sie. „Da überdachte ich – mehr als jemals nach dem eigenen Kletterunfall – meine Einstellung zum Leben: Will ich überhaupt noch klettern? Extreme Touren machen?“ Sie beschreibt Phasen der Taubheit, der Gleichgültigkeit – und auch gefährliche Ausbrüche aus Trauer und Wut: „Blind vor Schmerz ging ich auf Skitouren und nahm große Risiken in Kauf. Ich war einfach so sauer auf die Gesamtsituation: Warum gerade er? Warum nicht ich?“<BR /><h3> „Dinge niemals aufschieben“</h3>Doch Dahlmeier fand schließlich zurück ins Leben – mit einem klaren Bewusstsein für die Vergänglichkeit. „Zum Glück wachte ich aus diesem Zustand ziemlich schnell wieder auf und sagte mir: Stopp! So darf man sein Leben nicht aus der Hand geben!“, heißt es in ihrem Buch. Spätestens nach dem dritten Todesfall in ihrem Umfeld sei ihr klar geworden, wie wichtig es ist, Dinge nicht aufzuschieben.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/sport/laura-dahlmeier-auch-ihr-ex-freund-starb-in-den-bergen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Auch ihr früherer Lebensgefährte Robert Grasegger gehörte zu den Verunglückten.</a> Er kam im Januar 2022 mit nur 29 Jahren bei einem Lawinenabgang in Patagonien ums Leben. Den dritten Freund aus ihrer Clique, der starb, erwähnt sie im Buch nicht namentlich.<BR /><BR />Jetzt ist auch Laura Dahlmeier selbst nicht mehr da – eine Frau, die selbst auf den gefährlichsten Gipfeln stand, aber nie leichtfertig handelte. Ihre Leidenschaft für die Berge, ihre Stärke im Sport und ihre ehrlichen Worte über Verlust und Zweifel hinterlassen eine Lücke – und eine eindrucksvolle Erinnerung an ein intensives, bewusst geführtes Leben.