Sigi Fink geht auch unter die Autoren. In wenigen Wochen erscheint sien Buch „Fetzblau oder Schnieseln: Wetter verstehen und selbst vorhersagen“. <BR /><BR /><b>Herr Fink, Sie bewerben in den sozialen Medien aktuell Ihr neues Buch. In den Medien sind Sie aber – nicht ganz freiwillig – auch wegen einer anderen Geschichte. Es geht um Betrug. Was ist passiert?</b><BR />Sigi Fink: Ja, leider wurde ich Opfer vom sogenannten „Love Scamming“. Ich musste nämlich vor et<?TrVer> wa zwei Wochen erfahren, dass ein Internet-Betrüger aus Nigeria meine Porträtfotos für diverse Datingplattformen in Kanada missbraucht hat, um einsamen Herzen Geld abzuknöpfen – quasi eine moderne Form des Heiratsschwindels. Eine Journalistin hatte diese Betrugsmasche aufgedeckt, und so wurden einige meiner Fo<?TrVer> tos im kanadischen Fernsehen und auf Nachrichtenportalen herumgezeigt. Ein Austro-Kanadier sah dies durch Zufall und sandte mir über Instagram das Video zu mit dem Satz: „Sigi, du bist hier überall in den Medien zu sehen.“ Da wurde mir anders. <BR /><BR /><b>Was haben Sie daraufhin unternommen?</b><BR /> Fink: Leider kann dagegen niemand was tun. Ich bin ja nicht der einzige, der „gescammt“ wird. Aber nachdem meine Fotos über die kanadischen Bildschirme gelaufen sind, stand das dann am nächsten Tag in allen Zeitungen hier in Österreich, und auch „ProSieben“ hat für die Sendung „Taff“ eine Reportage darüber gedreht.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1001659_image" /></div> <BR /><BR /><b>Schock oder Wut, was überwiegt, wenn Sie an die vergangenen Wochen denken?</b><BR />Fink: Die Dimension, wie das Ganze in Kanada bekannt wurde, war schon ein Schock für mich. Nach dem ersten Verdauen habe ich mich aber entschieden, die Geschichte aufzuklären und zu erklären, wer der Mann auf den Fotos ist – denn das wurde im kanadischen Fernsehen ja nicht gesagt. Dafür habe ich nun den kanadischen Nachrichtensender „CBC“ angeschrieben. Noch warte ich auf Antwort. Auch mit dem Risiko, dann auf einer Liste zu stehen und nicht mehr in Kanada einreisen zu dürfen, war es mir wichtig, hier etwas zu unternehmen. Es gibt nämlich immer wieder Opfer, die auf „Love-Scammer“ reinfallen und Geld verlieren. Letztens hat uns eine Frau bei „Ö3“ angeschrieben und <?Uni SchriftWeite="95ru"> berichtet, dass sie dem falschen Sigi<?_Uni> 7000 Euro überwiesen habe und es ihr sehr peinlich sei, uns darüber zu erzählen. <BR /><BR /><b>„Ö3“ hat den „Skandal“ um seinen Wettermoderator mehrmals thematisiert. Inwieweit hilft diese „ungewollte“ Aufmerksamkeit, um Ihr neues Buch „Fetzblau oder Schnieseln: Wetter verstehen und selbst vorhersagen“ zu promoten?</b><BR />Fink: Werbetechnisch gesehen bringt es nicht viel. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Trotzdem wäre es schön, wenn das neue Buch bald eine ähnliche Reichweite und Aufmerksamkeit bekommen könnte <i>(lacht)</i>.<BR /><BR /><b>Nach dem Motto: Hat der Wettermann auch viel um die Ohren, geht er trotzdem unter die Autoren … oder wie kam die Idee fürs Buch?</b><BR /><?Uni SchriftWeite="97ru"> Fink: Wer mich ein bisschen kennt, der weiß, dass ich schon seit dem Kin<?TrVer> dergartenalter wetterbegeistert bin,<?_Uni> also eh schon seit immer. In meinem Schrank hier daheim in Südtirol habe ich Hefte, in denen ich als Bub akribisch genau das Wetter dokumentiert habe und immer den Wunsch verspürte, irgendwann meine Erfahrungen und Beobachtungen niederzuschreiben. Als der Seifert-Verlag im Herbst 2023 mit der Idee für ein Buch auf mich zukam, habe ich demzufolge auch gleich spontan zugesagt. <BR /><BR /><b>Was war Ihr Ziel?</b><BR />Fink: Ich wollte die Leute nicht mit ei<?TrVer> nem allzu dicken Schmöker abschrecken. Vielmehr ging es mir darum, Zusammenhänge möglichst einfach zu erklären und mein Spezialgebiet, die Wolkenbeobachtung, sowie Wettervorhersage samt Naturbeobachtungen zu vereinen – samt vieler Regionalisierungen und auch mancher Wettereigenheit. Eine Art Wetter-Fibel für den Laien sozusagen.<BR /><BR /><b>Haben Sie das Buch allein verfasst?</b><BR />Fink: Ja, und auch die Fotos stammen großteils aus meinem Archiv. Die letzten paar Monate waren darum neben der Arbeit sehr vollgepackt. <BR /><BR /><b>In der Beschreibung auf dem Buchumschlag heißt es, dass Sie zeigen, wie man mit einfachen Regeln das Wetter voraussagen kann. Verraten Sie uns einige davon?</b><BR />Fink: Wenn Fliegen im Sommer lieber im Schatten schwirren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es gewittrig wird. Oder: Wenn mittelhohe Wolkenbällchen zinnenförmig in die Hö<?TrVer> he wachsen, dann ist später am Tag am Standort selbst oder in der Umgebung mit einem Gewitter zu rechnen. Ein Halo – ein bunter Farbring – kündigt hingegen häufig eine Warmfront an. Wenn der Wind in Kurtatsch oder Jenesien am späten Abend plötzlich stark aus Süd auffrischt, also sich die „Ora“ einschaltet, dann steht eine Wetterumstellung bevor.<BR /><BR /><b>Sie schreiben davon, wie Tiere oder Pflanzen Gewitterluft spüren, ihr Verhalten verändern. Sind Sie selbst auch wetterfühlig?</b><BR />Fink: Wetterfühlig bin ich leider oder zum Glück nicht, ich spüre nicht einmal, wenn ein leichtes Erdbeben ist <i>(lacht)</i>. Wenn man allerdings mit offenen Augen durch die Welt geht, kann man Wetterveränderungen beobachten, etwa wenn die Wasserleitung Kondenswasser hat, weil die Luft viel feuchter geworden ist. <BR /><BR /><b>Wie wollen Sie es schaffen, das Lesepublikum für das Wetter zu faszinieren?</b><BR />Fink: Schaffen ist zu viel gesagt. Ich möchte mit dem Buch vielmehr einen kleinen Leitfaden geben, Begriffe und Unterschiede erklären und damit vielleicht einen Aha-Effekt erreichen. Mir war zudem wichtig, viele Regionen im Alpenraum abzudecken, auch mal einen Ausflug nach Riccione zu machen, sei es wegen Tornados über Wasser, also Wasserhosen, oder direkt vor Ort auch die einzelnen Windzirkulationen, etwa im Eggental zu erklären, oder Gewitterwolken über Thailand und Schneefall bringende Wolken über Stuttgart oder Köln. Zudem sind auch manche Wetterereignisse im Buch behandelt, wie beispielsweise das Schnee-Ereignis 1986 in Südtirol und in Südösterreich, die Schneemassen von 2020 im Südalpenraum oder die Hagelgewitter über Feldthurns. Regionalität war mir somit ein großes Anliegen. <BR /><BR /><b>Wer sollte dieses Buch Ihrer Meinung nach auf dem Nachtkästchen liegen haben?</b><BR />Fink: Jeder, der was daraus entnehmen kann. Ob Landwirte, Gärtner oder Hobbymeteorologen – einfach Leute, die mehr über das Wetter wissen wollen und nicht nur in die App schauen. Es wird zudem auf den Hundertjährigen Kalender eingegangen, was das ist und was man von dem mitnehmen kann. <BR /><BR /><b>Wem werden Sie ein Buch mit Widmung schenken?</b><BR />Fink: Meiner Mutter und meinen zwei Studienkumpels Alex und Stephan, ohne die auf der Uni all die Integral- und Differenzialrechnungen schwer zu meistern gewesen wären. Kilometerlange Formeln zu lösen war nie mein Ziel, sondern eben das beste Wetter vorherzusagen.<BR /><BR /><b>Finden Sie selbst Zeit zum Lesen?</b><BR />Fink: Ja, allerdings lese ich grundsätzlich Sachliteratur und Zeitungen. Als Kind habe ich Wetterbücher mit meinem Taschengeld gekauft, war allerdings ein bisschen enttäuscht, dass es nicht so viel über Wolken zu lesen gab. Ich wollte quasi genau die eine Wolke wissen, die mir den Schnee ankündigt, oder jene, die mir ein Gewitter am Abend bringt. Den Titel „Fetzblau oder Schnieseln“ hab ich übrigens auch selbst ausgesucht, möglichst authentisch sollte er sein und nicht ein allgemeines Wetterbuch, da gibt es auch einige mittlerweile.<BR /><BR /><b>Wird es einen zweiten Band geben, bzw. fehlt im neuen Buch etwas, das Sie noch erzählen möchten?</b><BR />Fink: Da gäbe es noch viel, worüber ich im Detail schreiben könnte. Nur läuft man halt dann Gefahr, dass es wieder weniger Menschen interessiert und zu fachspezifisch wird. Mir war wichtig, möglichst viele Menschen anzusprechen. Sollte es noch ein Buch geben, werde ich auch künftig meinem Spezialgebiet treu bleiben. <BR /><BR /><b>Sind Autorenlesungen in Südtirol geplant?</b><BR />Fink: Das Buch erscheint erst Ende März, darum gibt es aus Südtirol noch keine Anfragen, doch ich würde mich freuen, auch in Südtirol aufzutreten.<BR /><BR /><b>Wie könnte eine Bauernregel lau<?TrVer> ten, die auf Sigi Fink zutrifft?</b><BR />Fink: Hat der Sigi drei Kilo mehr, kommt ein harter Winter daher … Na, keine Ahnung <i>(lacht)</i>.