Besonders problematisch: Tiere können, anders als Menschen, nicht effektiv schwitzen und müssen ihre Körpertemperatur beispielsweise durch Hecheln regulieren. Bei kurznasigen Hunderassen wie Möpsen oder Bulldoggen steigt das Risiko einer gefährlichen Überhitzung besonders stark. „Das liegt an ihrem kurzen Gesicht und der Tatsache, dass sie generell zu Atemproblemen tendieren“, weiß die Tierärztin Juliane Zambiasi von der Tierklinik Tscherms. Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen kommen mit der Hitze meist etwas besser zurecht – zumindest, wenn sie draußen leben. „Sie suchen sich schattige Plätze im Garten, verstecken sich unter Büschen oder legen sich auf die kühle Erde“, so Zambiasi. Deshalb gilt: Jeder tierische Mitbewohner sollte auch die Möglichkeit haben, sich an einen kühlen Ort zurückzuziehen. Andernfalls drohen Hitzeschlag oder im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt. <h3> Wasser immer dabei haben, aber Vorsicht vor kalten Quellen</h3>Ganz wichtig ist im Sommer für alle Tiere der Zugang zu Wasser. Wer mit dem Hund unterwegs ist, sollte immer eine kleine Schüssel und Wasser dabeihaben. Dabei rät die Tierärztin, Hunde kein kaltes Quellwasser trinken zu lassen: „Der große Temperaturunterschied kann zu Durchfall, Erbrechen oder sogar einer Gastritis führen.“ <BR /><BR />Lange Spaziergänge mit Hunden sollten wegen der moderateren Temperaturen besser in die frühen Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Nicht zu unterschätzen ist ein weiterer Aspekt: „Viele Menschen vergessen oft, dass auch der Boden sich stark aufheizt. Das kann zu schmerzhaften Verbrennungen an den Pfoten führen“, so die Tierärztin. Aber auch im Auto sind die Temperaturen wesentlich höher, als man denken könnte. Schon nach kurzer Zeit kann sich der Innenraum auf gefährliche Werte über 40 Grad aufheizen. „Ab 46 Grad wird es für den Organismus eines Hundes lebensbedrohlich“, betont Zambiasi. Deshalb soll man Tiere auf keinen Fall allein im Auto zurücklassen. <h3> Bei starkem Hecheln oder Schaum ums Maul sofort zum Tierarzt</h3>Warnzeichen für eine Überhitzung sind unter anderem Jaulen, Jammern oder Bellen, starkes Hecheln, eine dunkle Zunge oder Schaum vor dem Maul. In solchen Fällen zählt jede Minute: „Das ist ein tiermedizinischer Notfall. Der Tierarzt muss sofort verständigt werden“, so die Expertin. Bis dahin könne man helfen, indem man das Tier von unten her langsam abkühlt, zum Beispiel mit feuchten Tüchern. <BR /><BR />Was man auf keinen Fall tun sollte: „Viele Menschen möchten schnell helfen und werfen ihre Tiere in kaltes Wasser, aber das könnte zu einem Kreislaufzusammenbruch führen“, erklärt die Tierärztin.<BR /><BR />Hausmittel wie Kühldecken oder kühle Handtücher können nützlich sein, um einer solchen Situation vorzubeugen. Eis oder Wasser mit Eiswürfeln sei jedoch nicht empfehlenswert, das könnte zu Magenproblemen führen. „Prophylaxe ist der beste Schutz. Wer auf genügend Schatten, frische Luft und genug Wasser auch für sein Haustier achtet, der kommt mit seinem Tier gut durch den Sommer“, sagt Zambiasi.