Online-Betrüger benutzen offensichtlich immer neue Maschen, um ihre Opfer zu erleichtern. Vor allem auf beliebten Verkaufsplattformen halten Betrüger Ausschau nach möglichen Opfern – und das nicht mehr nur als vermeintliche Verkäufer, wie ein junger Mann aus Bozen am eigenen Leib erfahren musste.<BR /><BR /> Er hatte einen Satz gebrauchter Winterreifen angeboten – um 80 Euro. Im Normalfall müsste man bei einem solch niedrigen Preis stutzig werden und dahinter einen Betrug wittern. <h3> Verkäufer wird zum Opfer</h3>In diesem Fall aber war nicht der Verkäufer der Betrüger. Vielmehr wurde er selbst Opfer. Nach kurzer Zeit meldete sich ein Mann, der sich am Winterreifen-Schnäppchen interessiert zeigte. Als Zahlungsmodalität schlug der angebliche Käufer vor, die 80 Euro auf die Prepaid-Karte des Bozners zu laden. Dazu sollte er einen Code eingeben, der ihm vom Käufer mitgeteilt wurde. Als nach dem ersten Versuch vom Geld keine Spur war, versuchte es der Bozner weitere 3 Mal – stets vergeblich.<BR /><BR />Wie sich herausstellte, war der junge Mann durch diese Aktion beim Verkaufsversuch um 1000 Euro geprellt worden. Bei jedem seiner 4 Versuche, sich von der Prepaid-Karte des vermeintlichen Käufers 80 Euro auf seine eigene Karte zu laden waren ihm nämlich – statt einer Gutschrift über die genannte Summe – 250 Euro abgebucht und auf die fremde Prepaid-Karte überwiesen worden.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="941965_image" /></div> <BR /><BR />Der Bozner erstattete schließlich Anzeige – und hatte Glück. Nach eingehenden Ermittlungen konnte der Betrüger, ein Mann aus Süditalien, ausgeforscht werden. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Beamten jene Prepaid-Karte, auf die die 1000 Euro des Bozners abgebucht worden waren. Aufgrund der erdrückenden Beweislage zeigte sich der Betrüger, ein Mann aus Süditalien, einverstanden, dem Opfer den gesamten Schaden zurückzuerstatten. <BR /><BR />In der Folge zog der junge Bozner seine Anzeige zurück wodurch die Straftat erloschen ist, der Täter straffrei bleibt. Wäre es zu einer Anklage samt Urteil gekommen, hätte der Mann eine Haftstrafe zwischen 6 Monaten und 3 Jahren riskiert.<h3> Leider kein Einzelfall</h3>Bei der Verbraucherzentrale kein Einzelfall, komme es doch immer wieder zu solchen Betrugsfällen – die in der Folge auch vor Gericht landen. Offensichtlich kommunizieren Prepaid-Karten untereinander, sobald man einen Code eingibt, warnen Experten. <BR /><BR />Dass der junge Bozner sein Geld wiedererhalten hat, ist beinahe ein Einzelfall. Normalerweise bleiben die Online-Betrüger nämlich unerkannt. Umso mehr raten Verbraucherschützer und Sicherheitsorgane vor unüberlegten Aktionen im Netz. <BR />