„Immerhin durften wir irgendwann wieder aufsperren“: Mit diesem Motto starteten viele Hüttenwirte etwas verhalten und später als üblich in die Saison. Nach dem Lockdown, der in Österreich weite Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in den Monaten März und April lahmlegte, merkte man besonders auf den Schutzhütten des Alpenvereins ein aufgestautes Bedürfnis nach Bewegung und Natur. <BR /><BR />„Die neuen Hygiene- und Abstandsvorschriften verlangten den Hüttenwirten eine große Portion Flexibilität ab, unsere Maßnahmen haben sich aber mehr als bewährt“, lobt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie. Hüttenlager mussten innerhalb kurzer Zeit mit Trennwenden ausgestattet, Desinfektionsmittelspender montiert und das Hüttenpersonal geschult werden. All das zeigte Wirkung: „Wir müssen auf Holz klopfen, kein einziger bekannter Fall einer COVID-19-Ansteckung und schon gar kein Cluster wurde auf eine Alpenvereinshütte zurückgeführt“, zieht Peter Kapelari eine aus gesundheitlicher Sicht sehr erfreuliche Bilanz des Sommers.<BR /><BR /><b>Schlafkontingent vieler Hütten stark reduziert</b><BR /><BR />Durch die verschärften Abstandsregeln war das Schlafkontingent vieler Hütten stark reduziert, mittels Umbauten konnte aber einiges abgefedert werden. Schlussendlich hatten die Alpenvereinshütten diesen Sommer zwischen 25-30 Prozent weniger Nächtigungskapazitäten anzubieten.<BR /><BR />Speziell Hütten, die entlang bekannter Weitwanderwege liegen, punkteten dieses Jahr mit einer konstant hohen Auslastung. „Die Wanderer kamen besser verteilt und weniger in Wellen als sonst. Das liegt auch an unserem neuen Reservierungssystem und der Reservierungspflicht“, erklärt Peter Kapelari das Phänomen. Schwieriger war die Situation für hochalpine Hütten in Gletschernähe, die ansonsten gut von Gruppen und Kursen besucht werden. Diese mussten zum Teil einen starken Nächtigungsrückgang verzeichnen, weil viele Kurse abgesagt wurden.