Der Personalmangel wird noch deutlicher spürbar, Neuaufnahmen sind kaum noch möglich. <BR /><BR /><BR />„Das Bürgerheim Schlanders ist ein absoluter Einzelfall“, beruhigt Martina Ladurner, die Präsidentin des Verbandes der Südtiroler Seniorenwohnheime. Allerdings: Neuaufnahmen gibt es in den meisten Heimen derzeit aufgrund der angespannten Personalsituation nicht. <BR />„Wir garantieren für all unsere Heimbewohner die Qualität in der Pflege“, unterstreicht Ladurner. Und auch im besagten Heim in Schlanders habe man die Heimbewohner auf andere Wohnbereiche verlegt, ihre Betreuung und Pflege sei aber weiterhin in vollem Umfang gewährleistet.<BR /><BR /> „Das ist unser Grundsatz, und von dem weichen wir nicht ab“, sagt Ladurner, selber Präsidentin des Seniorenheimes in Algund. Auch dort hat man Ausfälle von Mitarbeiterinnen, die sich nicht impfen lassen. „Eine hat bereits gekündigt, die anderen beiden haben in der Struktur nun Aufgaben ohne Kontakt zu den Heimbewohnern übernommen“, erklärt Ladurner. Etwa die Dokumentationen und die Organisation der Besucher. „Damit entlasten sie das Personal in der Pflege und wir können den Ausfall so kompensieren“, erklärt sie.<BR /><BR /><embed id="dtext86-49267942_quote" /><BR /><BR />Im Normalbetrieb geht es auch in der Villa Eden in Meran weiter. Auch hier sind es 3 Mitarbeiter, die der Impfpflicht nicht nachkommen wollen. „Wir haben während der Hoch-Zeit der Pandemie zusätzliches Personal eingestellt“, berichtet Präsident Martin Telser. Womit man auch jetzt mit den Ausfällen keine Personalprobleme habe. Eine Umschichtung im Betrieb kommt für ihn allerdings nicht in Frage: „Ich kann keine Pflegekraft im Sekretariat einsetzen, dazu braucht es andere Kompetenzen.“ <BR /><BR />Auf 10 bis 15 Mitarbeiter wird man in Bruneck verzichten müssen – allerdings aufgeteilt auf 3 Häuser mit insgesamt 300 Angestellten. „Das ist anteilsmäßig nicht so viel“, erklärt Direktor Werner Müller. Dort hat man bereits seit Mai einen Aufnahme-Stopp und besetzt auch die Kurzzeit- und Übergangspflegebetten nicht mehr: „Natürlich spüren wir den Druck aus dem Territorium, aber ich muss den Personalschlüssel einhalten, sonst bin ich rechtlich nicht in Ordnung. Zudem muss die Qualität der Pflege für die Heimbewohner garantiert sein.“ Und so bleiben die Heimtüren für neue Bewohner geschlossen. <BR /><BR /><b>Neue Form der Ausbildung?</b><BR /><BR />Besonders gut scheint man sich im Alten- und Pflegeheim in Auer zu schlagen. Dort freut sich Direktor Thomas Franzelin sogar über Neuanstellungen beim Personal: „Darüber sind wir sehr glücklich, der Arbeitsmarkt ist eigentlich leer gefegt und dann kommt noch die Impfpflicht dazu, die Neuzugänge abschreckt.“ Für die Ausfälle habe man also Lösungen gefunden, auch weil das geimpfte Personal bereit sei, Überstunden zu machen.<BR /><BR />Auf dauerhafte Lösungen drängt Michaela Summerer, Direktorin des Bürgerheimes in Brixen: „Es fehlen vor allem Krankenpfleger, das war auch vor Corona schon so. Hier könnte eine Ausbildung in Form einer Lehre Abhilfe schaffen. So hätten wir bereits eine Unterstützung in der Praxis, und die jungen Leute durch den Verdienst einen Anreiz.“<BR />