In Bozen schien die Sonne 788 Stunden lang, die durchschnittliche Temperatur lag bei 15,1 Grad Celsius.Damit war der Frühling 2011, zusammen mit dem Frühling 2007, der wärmste seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen vor über 90 Jahren.Im heurigen Frühling gab es 32 Sommertage mit über 25 Grad. Zum Vergleich: Im Frühling 2010 waren es nur zehn. Der wärmste Tag im Mai und des bisherigen Jahres war der 24. Mai mit einem Höchstwert von 33,1 Grad an der Wetterstation in Bozen. Bozen verzeichnete bereits fünf Hitzetage, also Tage mit Höchsttemperaturen von über 30 Grad Celsius.Trockenheit bringt SchädenWas den Tourismussektor freut, bringt viele Landwirte in Schwierigkeiten: Die extreme Trockenheit, die seit Jahresbeginn herrscht, hat zu Schäden und Verlusten bei der Heuernte geführt. Trotz der ergiebigen Niederschläge in der vergangenen Woche fehlen in der Regenbilanz der ersten fünf Monate immer noch 20 Prozent bis 40 Prozent des Solls, betonen die Landesmeteorologen. Weitere zwei bis drei Regentage wären noch notwendig, um das Defizit aufzuholen. Nur Wolkenstein hat heuer als einzige Wetterstation Südtirols einen Regenüberschuss von 16 Prozent. Erst die zweite Monatshälfte brachte den lang ersehnten Regen, der die anhaltende Trockenheit linderte. Vor allem im Wipptal, Pustertal, Ahrntal und den Dolomitentälern, die besonders von der Niederschlagsarmut betroffen waren, sind große Regenmengen gefallen. Trotzdem konnte das Niederschlagsdefizit noch nicht überall aufgeholt werden. Wie wird der Sommer?Mit dem 1. Juni beginnt offiziell der meteorologische Sommer. Während der Mai großteils sommerlich war, stellt sich die Frage, ob es in den nächsten Monaten so weitergeht. Wie das Wetter im heurigen Sommer tatsächlich wird, kann man laut den Landesmeteorologen noch nicht definitiv sagen. Verlässliche Wetterprognosen beschränkten sich auf ein bis maximal zwei Wochen, alles darüber hinaus bleibe mit hoher Unsicherheit behaftet. Die Landesmeteorologen raten davon ab, Vorhersagen als Grundlage für Entscheidungen - z.B. für die Ferienplanung - zu verwenden. Trotzdem geben Wettermodelle zumindest eine Tendenz an. Laut Berechnungen des Europäischen Vorhersagezentrums in England (ECMWF) dürfte der Sommer 2011 mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent "zu warm" werden. Die Wahrscheinlichkeiten, dass die nächsten drei Sommermonate "normal" oder gar "zu kühl" verlaufen, liegen laut dem Landeswetteramt bei 40 Prozent bzw. zehn Prozent. Bei den Niederschlägen zeige sich derzeit kein besonderer Trend, der Sommer dürfte also weder viel zu nass, noch viel zu trocken sein, schließen die Landesmeteorologen.