<BR />Martina Ladurner von der „Kinderwelt“ reagiert mit Verwunderung auf die gesamte Neuordnung: „Wir haben derzeit ein Finanzierungssystem, das für alle Anbieter bestens funktioniert. Wo es hakt, ist die Endabrechnung. Aber deswegen muss man doch nicht alles neu erfinden.“ <BR /><BR /> Die Neuausrichtung entspringt der „Überprüfung des Landeshaushaltes“ (wir haben berichtet) und sieht als eine der wesentlichen Neuerungen nur mehr die Förderung der Ausgaben des Betreuungspersonals für die effektive Betreuungszeit der Kinder und Jugendlichen vor – und zwar mit einem Pauschalbetrag. <BR /><BR />„Wir kennen weder die Höhe des Pauschalbetrages, noch was dieser effektiv beinhalten und abdecken würde – und die Förderung der Führungskosten wäre komplett aus der neuen Landesförderung genommen“, sagt Ladurner.<h3> Noch einige Fragen offen</h3> Der Betreuungsschlüssel liegt dabei bei 1:8 für Schulkinder, bei 1:6 bei Kindergartenkindern. Das heißt, für alle acht bzw. sechs Kinder wird künftig eine Betreuungsperson vom Land bezahlt. Die Mindestteilnehmerzahl einer Gruppe kann dabei auf sechs bzw. vier gesenkt werden. „Und was machen wir, wenn beispielsweise in einer kleinen Gemeinde der Bedarf für 13 Grundschulkinder da ist? Das sind acht plus fünf. Und wir bekämen nur eine Person bezahlt“, rechnet Ladurner vor. <BR /><BR />Für den Träger hieße das, entweder fünf Kinder „verschicken“ oder eine zusätzliche Person komplett auf eigene Kosten einstellen. Bislang hat das Land 80 Prozent der Personalkosten für die Betreuung (nicht reduziert auf die reine Betreuungszeit) übernommen, bei einer Einzelbetreuung für Kinder mit Beeinträchtigung 85 Prozent. Zusätzlich wurden vom Land 67 Prozent der anerkannten Kosten etwa für Material, Verpflegung und Verwaltung übernommen.<h3> Gemeinden stärker einbeziehen</h3> Doch was ist künftig mit diesen restlichen Kosten? Das Konzept sieht dafür „eine stärkere Einbindung der Gemeinden in die Planung, Steuerung und Mitfinanzierung auf lokaler Ebene“ vor. Bei gleichzeitiger Deckelung der Elterngebühren durch das Land. Und: Für Projekte für Kindergartenkinder sollen künftig überhaupt nur mehr die Gemeinden ansuchen können. <BR /><BR />„Die Aufgeschlossenheit in den Gemeindestuben ist aber sehr unterschiedlich – und wie die Finanzierungsbereitschaft aussehen wird, muss man auch erst sehen“, merkt Angelika Stuefer vom VKE an. Statt wie im Konzept versprochen eine „Erhöhung der Planungs- und Finanzierungssicherheit“ sehen sich die Träger aktuell „mit jeder Menge Unsicherheiten“ konfrontiert, sagt Stuefer.<h3> Höhere Kosten bei schlechterer Qualität?</h3> Doch das allein ist nicht die einzige Sorge der Träger: Sie befürchten, dass mit dem neuen Konzept nicht nur die Vielfalt der Angebote verlorengehen, sondern sich auch die Qualität verschlechtern könnte. „Und das voraussichtlich bei höheren Kosten für die Eltern“, befürchtet Ladurner. Was die Träger diesbezüglich besonders skeptisch macht, ist die im Konzept angeführte Zielvorgabe einer „soliden, gesicherten Grundbetreuung“. <BR /><BR />„Wenn damit eine Finanzierung gemeint ist, die sich nicht auf Ausflüge oder besondere Projekte bezieht, dann müssen diese entweder entfallen – oder die Kosten ebenfalls auf den Elternbeitrag umgelegt werden“, sagt Stuefer. Im schlimmsten Fall: günstigere Sommerwochen ohne Extras und teurere mit Extras. <h3> Einigkeit unter den Trägern</h3> „Unser Anspruch an die Ferienbetreuung ist neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch die der sozialen Nachhaltigkeit und gleichberechtigten Teilhabe. Das war bisher gewährleistet“, mahnt Sandra Moszner vom Elki Netzwerk. Sie wünscht sich daher, „dass der ganze Prozess jetzt verlangsamt wird und nicht in aller Eile übers Knie gebrochen wird“. Denn die Träger seien sich einig, dass „die jetzt angedachten Maßnahmen nicht optimal sind“.