Gerhard Brandstätter hat Rispoli, aber auch dessen Kollegen Giancarlo Bramante, Igor Secco und Cuno Tarfusser als Zeugen einberufen. 2010 hatte die Staatsanwaltschaft eine Feier im Felsenkeller veranstaltet; auch bei einem Empfang für den damaligen Justizminister Clemente Mastella waren Richter und Staatsanwälte dabei.Da Alt-LH Durnwalder gerade auch die Ausgaben für Empfänge im Felsenkeller angekreidet werden, sah es Verteidiger Brandstätter als sinnvoll, auch die Staatsanwälte beim Prozess anzuhören. Das beginnt nächste Woche am Bozner Landesgericht.Allerdings: Sollte Rispoli tatsächlich als Zeuge der Verteidigung zugelassen werden, ist es nicht möglich, dass er im gleichen Verfahren weiterhin auch die Anklage leiten kann. Er müsste demnach ersetzt werden, was einem Aufschub gleichkäme.Ob Rispoli zugelassen wird, entscheidet der Strafsenat unter Vorsitz von Richter Carlo Busato.Letzterer könnte allerdings die Zeugenaussage der Staatsanwälte als bedeutungslos fürs Verfahren ablehnen. Denn beim Fest der Staatsanwaltschaft etwa hatten alle Geladenen 32 Euro pro Kopf fürs Essen bezahlt.Busato könnte z.B. befinden, dass die Aussagen der Staatsanwälte nichts damit zu tun hätten, wie dann "Hausherr" Durnwalder dieses Geld verwaltet habe und warum die Servierkräfte aus dem Sonderfonds bezahlt worden seien.rc