Es geht um angeblich nicht gesetzeskonforme Ausgaben aus dem Sonderfonds, um Zuwendungen für Musikkapellen, Essen und Geschenke, die Durnwalder in seiner Amtszeit als Landeshauptmann getätigt hatte. Wie berichtet, läuft am Bozner Landesgericht dazu der Prozess. Dem Alt-Landeshauptmann wird Amtsunterschlagung und Parteienfinanzierung zur Last gelegt.Cuno Tarfusser als Entlastungszeuge?Vor wenigen Wochen war Durnwalder selbst in den Zeugenstand getreten – und hatte mit einer Aussage besonders aufhorchen lassen: Der ehemalige Leitende Staatsanwalt Cuno Tarfusser, heute Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, habe ihn vor rund 10 Jahren in Sachen Sonderfonds befragt. "Dann haben wir geredet. Am Ende meinte er, für ihn gehe das so in Ordnung“, erklärte Durnwalder Ende Februar auch im STOL-Video. Weitere Zeugenbefragungen abgelehntUm dies zu untermauern, hatten die Verteidiger Gerhard Brandstätter und Domenico Aiello am Freitag neben Tarfusser auch die Befragung weiterer Zeugen, u.a. Hans Berger, Thomas Widmann, Sabina Kasslatter Mur und Hermann Berger, beantragt. Dies wurde jedoch angelehnt. Berger hätte den Alt-Landeshauptmann entlasten sollen, nachdem auch er vor 2008 von Tarfusser zum Thema Sonderfonds und der Verwendung der Gelder für Maturabälle angehört worden sein soll.Denn für Durnwalders Aussagen diesbezüglich ließen sich bislang keine Dokumente bei der Staatsanwaltschaft finden. Licht ins Dunkel dazu kann also nun nur noch einer bringen: der damalige Chef-Ermittler selbst. Und das Gericht stimmt dem zu. Cuno Tarfusser kann demnach als Zeuge der Verteidigung aussagen. stol/ker