Was das Unternehmen Thun davon hält, soll heute bekannt gegeben werden. Peter Thun wartet seit Jahren auf eine Antwort von Seiten der Gemeinde, was seine Vorschläge zur Gestaltung des Virgls angeht. Bereits 2006 hatte er den Vorschlag gemacht, das Thuniversum auf den Virgl zu verlegen, und gleichzeitig eine Erlebniswelt mit Hotel, Restaurant und eventuellem Kongresszentrum sowie Park zu errichten. Bislang blieb die Gemeinde Thun eine Antwort schuldig. Vor einigen Tagen hat sich das Unternehmen nun erneut zu Wort gemeldet und mit Abwanderung gedroht, falls die Gemeinde nicht endlich Nägel mit Köpfen machen würde (die „Dolomiten“ berichteten). Gestern war der Virgl somit auch wieder Thema in der Bozner Stadtratssitzung – wenn auch nur am Rande. Im Wesentlichen wurde vereinbart, auf der Klausurtagung des Stadtrates, die am kommenden Dienstag stattfinden wird, näher darüber zu sprechen, da die Thematik komplex sei. Die erneute Drohung Thuns sieht Spagnolli eher als eine Retourkutsche auf die Absagen, die er Thun bei zwei vereinbarten Treffen aus Zeitgründen geben musste. Spagnolli: „Kosten sind springender Punkt“Allerdings zeigt sich der Bürgermeister vom Projekt sehr angetan: „Der springende Punkt werden auf jeden Fall die Kosten und auch die Umwelteingriffe während der Bauzeit sein“, meint Spagnolli. Einmal verwirklicht, sieht er Thuns Vorschlag nicht als zu belastend für die Umwelt an. Nun gelte es, sich erneut mit den Firmeneigentümern zu treffen und Details zu besprechen. Allein die Zufahrtsstraße, die währende der Bauzeit nötig ist und auch die Seilbahn, durch die die Besucher später auf den Berg befördert werden sollen, würden nämlich Millionen Euro kosten. Geld, das die Gemeinde nicht aufbringen kann. „Diese Kosten sind nur dann gerechtfertigt, wenn es auf dem Virgl eine attraktive Einrichtung gibt“, meint Spagnolli in Hinblick auf das Thuniversum, das Touristen anziehen würde. Von einer Beteiligung der Bürger an der Entscheidungsfindung weicht Spagnolli jedoch nicht ab. Dieser Prozess sei notwendig. Dass die Meinungen im Stadtrat jedoch ganz und gar nicht einheitlich sind, beweist eine Stellungnahme der neuen Umweltstadträtin Patrizia Trincanato, die das Thun-Projekt in dieser Form ablehnt. „Der Virgl soll nicht vornehmlich für kommerzielle Interessen genutzt werden“. Die Erholungszone sei das primäre Ziel. pir/D