Im direkten Vergleich mit dem Gesundheitsbericht 2011 wird schnell klar: In S?dtirol hat sich im vergangenen Jahr gesundheitstechnisch eher wenig ver?ndert.Nach wie vor ist S?dtirols Bev?lkerung recht jung (Durchschnittsalter 41,6 Jahre), die Geburtenrate mit 10,4 Geburten auf 1000 Einwohner stabil auf relativ hohem Niveau (in ?sterreich liegt sie bei 9,5) und die Kindersterblichkeit liegt konstant bei 3,7 auf 1000 Neugeborene.Auch die Lebenserwartung ? seit Jahren die Meisterdisziplin der S?dtiroler ? wartet wie gewohnt mit Spitzenwerten auf: ?M?nner kommen durchschnittlich auf 80,5 Jahre, Frauen werden im Durchschnitt 85,8 Jahre alt?, berichtete Richard Theiner auf der Pressekonferenz am Freitagvormittag.Weder in Italien noch in ?sterreich w?rden die Menschen so lange leben wie hierzulande. ?Das Entscheidende ist der eigene Lebensstil?, so Theiner.?Nur neun Prozent der S?dtiroler bewegen sich zu wenig, die meisten essen gesund, fast zwei Drittel haben ein normales Gewicht und nur 7,3 Prozent sind fettleibig. Damit sind wir europaweit an der Spitze.?Zahl der chronisch Kranken stabil: Nach wie vor hohe KostenSorgen bereiten dem Landesgesundheitsbetrieb hingegen die chronisch Kranken ? immer noch. Bereits im Rahmen der Vorstellung des Gesundheitsberichts 2011 hat Theiner auf die besorgniserregende Entwicklung diesbez?glich hingewiesen.?K?nftig wird es noch mehr chronisch Kranke geben?, meinte der Landesrat damals.Im Gesundheitsbericht 2012 hat sich diese Bef?rchtung noch nicht niedergeschlagen. Der prozentuelle Anteil chronisch Kranker an der S?dtiroler Bev?lkerung h?lt sich konstant bei 27 Prozent.Geblieben sind aber auch die entsprechenden Kosten. Denn nach wie vor nehmen chronisch Kranke rund 77 Prozent der finanziellen Mittel in Anspruch.Patientenzufriedenheit: S?dtirol staatsweit Nummer 1Dass S?dtirols Gesundheitssystem bereits heute europaweit im Spitzenfeld mithalten kann, belegt eine Studie der Universit?t G?teborg.Diese wurde von der Europ?ischen Kommission in Auftrag gegeben und behandelt das Thema der Patientenzufriedenheit. 200 B?rger 172 europ?ischer Regionen wurden befragt.W?hrend Italien auf nationaler Ebene floppt ? der Staat landet weit abgeschlagen auf Platz 25 von 27 ? kann sich S?dtirol bei den Regionen im Spitzenfeld behaupten.?Bei der Patientenzufriedenheit rangiert S?dtirol auf Rang 9 von 172?, berichtet Dr. Christian Wiedermann, Primar f?r Innere Medizin am Krankenhaus Bozen, der sich die Studie genauer angeschaut hat.Zum Vergleich:? Nordtirol platzierte sich an 107. Stelle, Trient kam auf den 17. Platz. ?S?dtirol ist in Sachen Patientenzufriedenheit italienweit die Nummer 1?, so Wiedermann.Die Gr?nde f?r das gute Abschneiden? ?Es gibt kaum einen gerechteren Zugang zu Gesundheitsleistungen als jenen, den S?dtirol anbietet?, so der Professor.Jahr f?r Jahr weniger GeldDabei werden Gelder auch in der Sanit?t immer knapper: ?Haben wir 2011 noch 1.171,1 Millionen aus dem Landeshaushalt erhalten, waren es 2012 nur noch 1.148,9 Millionen?, rechnet Theiner vor.Im laufenden Jahr seien es abermals zehn Millionen weniger.Weniger Geld, doch dank demographischem Wandel immer mehr Patienten und Bed?rfnisse: ?F?r die Mitarbeiter im Gesundheitssystem gilt es eine wahre Herkulesaufgabe zu meistern?, meint der Landesrat.Hin zur Qualit?t: ?Nicht ?berall alles anbieten?Weg von der Quantit?t, hin zur Qualit?t sei deshalb der richtige Ansatz. ?Wir k?nnen nicht immer ?berall alles anbieten?, so der Landesrat und spricht dabei die Zertifizierung der Tumorchirurgie an.?Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Qualit?t und der H?ufigkeit von Eingriffen?, ist der Theiner ?berzeugt.In einer Grenzregion wie S?dtirol sei es wichtig, in Sachen Qualit?t international mithalten zu k?nnen.?Alle, die ?ber die Zertifizierung geschimpft haben, werden sehen: Das ist der richtige Weg?, ist sicher der Landesrat sicher.pg