Auf dem Portal des Landesamtes für Land- und Forstwirtschaft, wo bestätigte Nachweise von Wolf und Bär gelistet werden, sind die gefundenen Spuren bereits angeführt: ein Übergriff auf einen Bienenstand in Vahrn am Montag, Spuren in Brixen am Dienstag. <BR /><BR />In Landwirtschaftskreisen und darüber hinaus wurde der Aufruf verbreitet: „Im Gebiet Untereben/Vahrn ist Vorsicht geboten, da ein Bär kursiert. Bitte auf Weidetiere acht geben“.<BR /><BR />Auf Nachfrage bestätigt Christoph Hintner, der Amtsdirektor des Forstinspektorates Brixen, dass ihm am Montag ein beschädigter, umgeschmissener Bienenstock unterhalb von Spiluck gemeldet worden sei. <h3> Bär schmeißt Bienenstand um und zieht weiter</h3>„Es ist nicht nachgewiesen, dass es wirklich ein Bär war“, merkt Hintner an. Es seien beim Bienenstock und in dessen Umkreis weder eine Losung (Kotspuren) noch Haare gefunden worden, die dies bestätigen würden. Vom Bild des angerichteten Schadens sei aber davon auszugehen, dass es ein Bär war.<BR /><BR />Es wird vermutet, dass sich der Vorfall bereits in der Nacht zwischen Samstag und Sonntag zugetragen hat. Auch wenn er erst am Montag gemeldet wurde. Am Montag wurden dann zudem zwischen Vahrn und Tschötsch – am Pfeffersberg im Bereich des dortigen Steinschlagschutzdammes – im aufgeweichten Erdreich Trittsiegel eines Bären gefunden. „Vermutlich“ eines Bären, wird auch hier hinterhergeschickt. Gesichtet wurde er bis dato nicht, betont Hintner. <BR /><BR />Der Bär dürfte wohl Richtung Süden weitergewandert sein, meint Bürgermeister Peter Brunner, der am Dienstag von den Bärentatzen-Spuren informiert worden war. Er hofft, dass auf nationaler und EU-Ebene bald Maßnahmen gesetzt werden, damit die Population von Bär und Wolf eingegrenzt bleibt.<h3> Dass Bär weitergezogen ist, ist nicht sicher</h3>Dominik Trenkwalder, Wildbiologe im Amt für Jagd und Fischerei, spricht klar von Bärenschaden und Bärenspuren und führt weiter aus: „Es lässt sich nicht sagen, wohin der Bär gewandert ist oder ob er sich womöglich noch in dieser Gegend aufhält. Es ist möglich, dass es sich um Spuren desselben Bären handelt, der auch im Frühjahr auf der Villanderer Alm, auf dem Ritten und kürzlich auch im Gemeindegebiet von Freienfeld unterwegs war“. Die Zuordnung zu einem bestimmten Individuum sei allerdings erst möglich, sobald die Analyseergebnisse eingetroffen sind – „und natürlich unter der Voraussetzung, dass analysefähige DNA-Proben gesammelt werden konnten“. <h3> Bär-Riss in Pfitsch ist ein Gerücht</h3>Am Dienstag kursierte in Wiesen das Gerücht, dass angeblich in Pfitsch ein Bär unterwegs sei und im Talschluss Schafe gerissen hätte. Auf Nachfrage teilte der stellvertretende Direktor der Abteilung Forstwirtschaft Florian Blaas mit, dass Mitarbeiter der Forststation Sterzing am Samstag ein totes Schaf in Kematen in Pfitsch begutachtet hätten. Dieses sei ihnen am Freitag gemeldet worden. <BR /><BR />„Dabei konnten keine Spuren eines großen Beutegreifers erkannt werden. Es waren keine Bissstellen am Körper zu finden, Rabenvögel hatten am Kadaver gefressen, sonst war nichts zu sehen“, sagt Blaas. Da am Wochenende ein Bär in Vahrn Schäden an einem Bienenstand verursacht habe und auch eindeutige Fußabdrücke gefunden worden seien, „kann er mit dem toten Schaf in Pfitsch kaum in Verbindung gebracht werden“.