Die Meteorologen waren sich lange nicht einig, jetzt scheint die Atomwolke aber doch näher zu sein, als den meisten Bürgern lieb ist. Es wurden Spuren von erhöhter Radioaktivität in Frankreich und Island, Schweden und Finnland nachgewiesen.„Ich erinnere auch daran, dass lediglich Spuren nachgewiesen wurden, nicht große Mengen an Radioaktivität“, unterstreicht Minach. Spuren-Radioaktivität sei weitaus schwieriger nachzuweisen als größere Mengen; „die Probennahme dauert länger, aber auch die Auswertung“, sagt Minach. Auch müssten sehr viel empfindlichere Geräte eingesetzt werden. Wann in Südtirol diese Spuren nachweisbar sein werden, darüber kann lediglich spekuliert werden – Minach will sich darauf nicht einlassen. Jedenfalls wird am Montag die so genannte Fall-out-Wanne auf dem Dach der Umweltagentur geleert: Darin wird alles, was in einer Woche vom Himmel fällt, gesammelt, dann wird es konzentriert und am Dienstag im Gammaspektrometer ausgewertet. „Derzeit wird zu viel geredet und spekuliert. Panik ist bei uns hier keinesfalls angebracht“, sagt Minach. Derzeit könnten die Bürger und Verbraucher beruhigt sein. „Italien hat als erstes Land ein Importverbot für Fisch aus Japan verhängt. Alle Lebensmittel aus Japan werden verstärkt überprüft, aber auch Lebensmittel, vor allem Fisch aus dem gesamten asiatischen Raum. Die Kontrollen werden auf gesamtstaatlicher Ebene, aber auch lokal durchgeführt“, beruhigt Minach. Auf jeden Fall rät er davon ab, präventiv Jodtabletten zu schlucken oder sich andere Präventionsmaßnahmen aufschwätzen zu lassen. „Die Bürger können beruhigt sein: Wir informieren sie rechtzeitig und korrekt. Sie werden erfahren, wenn etwas zu tun ist“, verspricht Minach. Europaweit sind die Radioaktivitätsexperten untereinander in Kontakt, alle messen. „Und wir haben vereinbart, wenn jemand etwas misst, werden die anderen sofort verständigt“, sagt der Umweltagenturchef. Auf lokaler Ebene seien die Geräte zwar empfindlich, die Geräte der staatlichen Einrichtungen seien aber noch präziser. „Wir werden wohl von dort die ersten Informationen bekommen“, meint Umweltagenturchef Minach.uli