Der TV-Sender hatte in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Sender ATV maßgeblich dazu beigetragen, 2 Kriminalfälle aus dem Jahr 1990 zusammenzuführen und zu klären. Wie berichtet, war die damals 20-jährige Evi Rauter am 3. September aus der Studentenwohnung ihrer Schwester Christine in Florenz verschwunden und nie mehr aufgetaucht. Einen Tag später war in Portbou an der spanisch-französischen Grenze eine unbekannte Frauenleiche entdeckt worden – erhängt an einer Pinie. <BR /><BR />Die Leiche blieb bis Ende April 2022 ohne Namen. Polizisten, Rechtsmediziner und Journalisten aus der Gegend haben den Fall nie aufgegeben. Der Zufall wollte es, dass die Zusammenarbeit von Journalisten über die Grenzen hinweg zum Erfolg führte: Eine Südtirolerin war zufällig Ende April in Vorarlberg und sah die Dokumentation auf ATV über die unbekannte Frauenleiche in Spanien vor 32 Jahren. Die Fotos, die gezeigt wurden, riefen in der Frau Erinnerungen wach. Einige Tage nach der Sendung schrieb sie an die Redaktion und gab den entscheidenden Hinweis zur Identität der Frauenleiche. <BR /><BR />Die Familie von Evi Rauter – die Eltern und die Schwester – erkannten Evi auf dem Foto sofort wieder. Christine Rauter fuhr Mitte Mai für eine Woche nach Portbou. Sie brachte Gegenstände ihrer Schwester zur Polizei, damit Evi Rauters Fingerabdrücke abgeglichen werden können. DNS-Abgleiche gab es vor 32 Jahren noch nicht. Dieser Tage sollten die offiziellen Laborergebnisse der Polizei vorliegen. Damit sollte dann offiziell geklärt sein, dass das tote Mädchen von Portbou Evi Rauter ist. Ihre Überreste werden wohl nicht mehr nach Südtirol zurück gebracht – sie sind in einem Massengrab beigesetzt. <BR /><BR />In der Woche, in der Christine Rauter in Spanien war, hat sie sich gemeinsam mit dem „Crims“-Team auf Spurensuche gemacht und hat viele Fragen, die gesendet werden, gestellt. Es ist abzuwarten, ob es viele Antworten oder mehr neue Fragen gibt. Eine große Frage steht nämlich weiter im Raum: War es Mord oder war es Selbstmord? Auch angesichts von objektiven Fakten hegen Rechtsmediziner und Polizisten Zweifel daran, dass es sich um Selbstmord handelt.<BR /><BR />Die spanischen Behörden können die Ermittlungen aber nicht mehr aufnehmen – Mord verjährt nach 10 Jahren. Wenn, dann liegt die Initiative bei der italienischen Polizei. Die Behörden hierzulande warten vorerst auf offizielle Unterlagen, sprich, die Identifikation von Evi Rauter und Ermittlungsberichte, bevor weitere Schritte in Erwägung gezogen werden.