Die Frau – selbst Künstlerin – war früher Mitglied des Kunst- und Kulturvereins „Kunstpass“ mit Sitz in Bozen. Allerdings soll es immer wieder Unstimmigkeiten zwischen ihr und anderen Mitgliedern gegeben haben.Schließlich – im September 2008 – sei sie aus dem Verein ausgeschlossen worden, sagt Andreas Nestl. „Wenn jemand einem Verein beitritt, ist ja nicht ersichtlich, wie sich die zwischenmenschlichen Beziehungen entwickeln werden. Wir haben versucht, ihr zu helfen. Als uns klar wurde, dass wir sie trotz aller Bemühungen leider nicht integrieren konnten und sie dann ihren Mitgliedsbeitrag auch nicht mehr bezahlt hatte, mussten wir sie laut Statut ausschießen“, erinnert sich Nestl.Dass eine derartige Maßnahme für die betroffene Person enttäuschend sein kann, sei verständlich. „Aber man denkt halt, nach ein paar Monaten beruhigt sich die Sache. Doch das war nicht so.“Nicht nur Nestl, sondern auch andere Mitglieder von „Kunstpass“ seien von der Frau zu Tages- und Nachtstunden immer wieder telefonisch belästigt worden. Sich eine neue Telefonnummer zuzulegen, ist zumindest für Nestl aus beruflichen Gründen schwierig gewesen.Laut Anklage seien die unzähligen Anrufe und Sms an den Fotografen vom 29. September 2008 bis 24. Februar 2009 ergangen, als er sich schließlich nicht anders zu helfen wußte, als Anzeige zu erstatten. Allerdings habe der Telefonterror danach auch nicht ganz aufgehört, so Nestl. Er bedauere sehr, dass es vor Gericht enden musste. Welche Wirkung das Urteil, das vorerst nicht rechtskräftig ist, auf das Verhalten der Frau hat, wird sich weisen. Staatsanwalt Igor Secco hatte zwei Monate bedingte Haft gefordert, die Richterin verhängte sechs.rc/D