75 Prozent der Unfälle betrafen Rehwild und 15 Prozent Rotwild. Der Rest verteilt sich auf Fuchs, Dachs, Gams- und Schwarzwild. Die beiden Letztgenannten seien aber die Ausnahme, da Gamswild vor allem im Hochgebirge vorkomme und Wildschweine in Südtirol sehr selten seien, schreibt der Jagdverband. <BR /><BR />Mit durchschnittlich 3 Wildunfällen pro Tag hat die Unfallhäufigkeit im Vergleich zum Zeitraum 2017 bis 2019 leicht abgenommen. Auffallend ist der höhere Anteil an Straßenunfällen mit Rotwild im oberen Vinschgau: Dieser liegt mit 63 Prozent deutlich über dem landesweiten Vergleich.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="728978_image" /></div> <BR /> „Die genauen Zahlen verdanken wir der sorgfältigen Arbeit der Reviere und Jagdaufseher, die jeden Wildunfall in einer Datenbank erfassen“, erklärt Landesjägermeister Günther Rabensteiner.<BR /><b><BR />Wintermonate und Frühjahr sind kritisch</b><BR /><BR />Die meisten Unfälle geschehen in den Monaten November bis Jänner sowie April bis Juni. Viele Wildtiere wechseln in dieser Zeit zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren und müssen dabei Straßen queren. Auch starke Wetterumschwünge spielen eine Rolle. Nach starken Schneefällen könne es dazu kommen, dass Wildtiere auf der Suche nach Nahrung vermehrt Tallagen aufsuchen, schreibt der Jagdverband; damit gehe automatisch ein erhöhtes Gefahrenpotenzial einher. <BR /><BR /><b>Vorsicht in den Dämmerungsstunden</b><BR /><BR />Der Großteil der Unfälle ereignet sich in den Dämmerungs- und Nachtstunden. Dies sind rund ums Jahr die Zeiten erhöhter Aktivität der Wildtiere. „Am frühen Morgen und Abend ziehen Reh und Hirsch zur Nahrungsaufnahme auf die Felder, und auch dämmerungsaktive Tiere wie Fuchs und Dachs sind zu dieser Tageszeit vermehrt auf den Läufen“, heißt es in der Zuschrift.<BR /><BR />Um die Straßen sicherer zu machen, stehe der Jagdverband im Kontakt mit dem Südtiroler Straßendienst. Jägerschaft und Jagdaufseher haben in Absprache mit dem Straßendienst landesweit mehr als 30.000 Wildwarnreflektoren installiert, um Straßenabschnitte sicherer zu machen.<BR /><BR /><b>Was tun, wenn es kracht?</b><BR /><BR />Ist man in einen Wildunfall verwickelt, sollte umgehend die Landesnotrufzentrale (112) verständigt werden. Der Gesetzgeber sieht nämlich die Pflicht zur Meldung jedes Wildunfalles vor. Dies gilt auch dann, wenn ein Wildtier nur angefahren wird. „In diesen Fällen flüchtet das verletzte Wild zunächst noch, geht jedoch dann häufig elendig zugrunde“, warnt der Jagdverband. Erfolge eine rechtzeitige Meldung des Unfalls, könnten Jagdschutzorgane mit eigens ausbildeten Hunden eine Nachsuche durchführen und gegebenenfalls das Wild von seinem Leiden befreien. Im Sinne des Tierschutzes sollte also jeder Wildunfall so schnell wie möglich gemeldet werden. <BR />