Maximilian Rainer habe den SEL-Verwaltungsrat nicht in die Irre geführt, mit dem Nicht-Kauf des Kraftwerkes Mittewald sei der SEL keinerlei Schaden entstanden, und für das Kerngeschäft der SEL sei der Ankauf dieses kleinen Kraftwerkes ohnehin sinnlos gewesen.Das betonte Rainers Verteidiger, Carlo Bertacchi, Anfang November in seinem Schlussplädoyer im „Stein an Stein 1“-Verfahren und forderte einen vollen Freispruch für seinen Mandanten.Rispoli fordert viereinhalb Jahren Haft Staatsanwalt Guido Rispoli hatte hingegen bei seinem Schlussplädoyer viereinhalb Jahre Haft für Rainer gefordert. Er sei überzeugt, dass Rainer als damaliger Generaldirektor der SEL – zusammen mit dem seinerzeitigen Präsidenten, Klaus Stocker, und dem Aufsichtsratspräsidenten Franz Pircher – die SEL betrogen habe.Die drei hätten den SEL-Verwaltungsrat davon überzeugt, dass das Kraftwerk Mittewald laut einem Gutachten nur 70.000 Euro wert sei. Dass das Gutachten zum Zeitpunkt der Entscheidung der SEL gegen den Kauf noch gar nicht vorlag und dass die Schätzung nur den veralteten Maschinenpark, nicht aber die effektiven Renditen betraf, habe Rainer dem Verwaltungsrat vorenthalten.Dieser befand dann, dass der geforderte Preis von 500.000 Euro angesichts des Wertes zu hoch sei und beschloss, das Kraftwerk nicht zu kaufen, so der Staatsanwalt. „Henne, die goldene Eier legt“Das alles hätten die drei getan, um sich das Kraftwerk über Mittelsmänner selbst zu sichern. Das Kraftwerk, so der Staatsanwalt, sei die „Henne, die die goldenen Eier legt“. In den ersten drei Jahren nach dem Verkauf habe es 130.000 Euro erwirtschaftet. Deshalb hätten die drei unter Missbrauch ihres Amtes die SEL betrogen.Stocker und Pircher sind wegen dieser Anklage erst vor kurzem in zweiter Instanz zu je eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten ein verkürztes Verfahren gewählt, Rainer den Prozess, bei dem er seine Unschuld beweisen wollte.Das Urteil in dem Fall wird am kommenden 12. November gefällt.cu/stol