Bei einer Stippvisite auf der Deponie und in der Tübbingfabrik im Riggertal sowie auf der Baustelle Mauls 2-3 haben wir Einblicke in die Arbeit bekommen. <BR /><BR />Wer aber glaubt, dass es ein Spaziergang ist, auf die Deponie Hinterrigger zu gelangen, der ist auf dem Holzweg, denn ohne Anmeldung und Registrierung kommt man an der Einfahrt zum Gelände nicht weiter, was natürlich auch Sinn macht, weil Sicherheit großgeschrieben wird. Es ist dann schon etwas Besonderes, auf dem riesigen Hügel mit Ausbruchmaterial zu stehen. <BR /><BR /><b>Antonio Voza</b> (im Bild unten), Ingenieur und Baustellenmanager des BBT-Bauloses Mauls 2-3 erklärt: „Wir haben hier mehr als 4,5 Millionen Kubikmeter Ausbruchmaterial von der BBT-Baustelle Mauls 2-3, der größten dieses Projekts.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="874256_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /> Laut Ingenieur Voza eignet sich nur ein Teil des mit Förderbändern aus der Tunnelbaustelle transportierten Materials zur Betonherstellung für die sogenannten Tübbinge (Betonfertigteile) zur Ausschalung eines Teils des BBT, die ebenfalls im Riggertal hergestellt werden. <BR /><BR />Aber was passiert mit dem Ausbruchmaterial, das nicht verwertet werden kann? „Das bleibt hier vor Ort, aber sobald das Tübbingwerk abgebaut werden kann, soll der Hügel hier umgestaltet werden“, sagt Voza. <BR /><BR />Rund 170.000 Tübbinge werden bis zu guter Letzt im Bereich der BBT-Baustelle Mauls 2-3 nötig sein – für die Haupttunnel Ost und West wie auch für den Erkundungsstollen, wobei anzumerken ist, dass Tübbinge nur dort verbaut werden, wo die Tunnels mit Fräsmaschinen ausgebrochen werden. Fast 155.000 Tübbinge sind für das Baulos Mauls bereits montiert worden. <h3>Nachhaltiges System</h3>In der gut 15.000 Quadratmeter umfassenden, rund um die Uhr geöffneten Tübbingfabrik in Hinterrigger arbeiten derzeit 60 Personen in Turnussen, um eben Betonfertigteile für den Tunnelbau herzustellen: Während die einen Arbeiter fließbandmäßig die Stahlbewehrungen für die Tübbinge zusammenschweißen, stellen die anderen mithilfe von Maschinen den Beton her und gießen ihn dann in die großen Formen. Die Tübbinge müssen dann gut trocknen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="874259_image" /></div> <BR /><BR />Nachhaltigkeit ist laut Kommunikationschefin Julia Gruber auch bei der Errichtung des BBT das Gebot der Stunde: „Weil das Ausbruchsmaterial über den Erkundungsstollen zur Deponie Hinterrigger gebracht und die fertigen Tübbinge dann mit einem Zug unterirdisch auf die Baustelle Mauls 2-3 transportiert werden, entfallen wirklich unzählige Transporte mit Lastwagen auf der Straße. Wir bemühen uns also, möglichst wenige Schadstoff-, Staub- und Lärmemissionen zu erzeugen.“<h3>Sprengvortrieb in Richtung Süden bzw. Franzensfeste</h3>Nach dem Ortsaugenschein geht es schon zum Zufahrtstunnel der BBT-Baustelle Mauls 2-3, um mit einem Pkw in das Innere des Berges zu gelangen: „Wir befinden uns mit den Arbeiten auf einem wirklich guten Punkt“, berichtet Julia Gruber. „Etwa 90 Prozent der auf dieser Baustelle vorgesehenen Vortriebsarbeiten sind bereits abgeschlossen.“<BR /><BR />Sämtliche Arbeiten für den BBT in Richtung Süden bzw. Franzensfeste seien bereits mittels Sprengvortrieb erledigt worden. „Dieser Teil ist abgeschlossen“, berichtet BBT-Kommunikationschefin Julia Gruber. <h3>Meilenstein im März</h3>„Was jetzt noch bleibt, ist der Ausbruch des BBT in Richtung Norden, also zum Brenner“, sagt sie. „Der Abschnitt zwischen Mauls und der Staatsgrenze wird mit sogenannten Tunnelbohrmaschinen vorgetrieben, mit denen zugleich auch die in Hinterrigger hergestellten Tübbinge montiert werden.“<BR /><BR />Der Erkundungsstollen, der Tunnel unter den künftigen Eisenbahnröhren, ist auf Südtiroler Seite bereits fertiggestellt. „Und bei den Haupttunnelröhren sind wir auch auf einem guten Punkt: Das heißt, dass eine Tunnelröhre im März fertiggestellt werden soll – und die zweite aller Voraussicht nach im nächsten Jahr“, sagt Julia Gruber. Im März gebe es also einen großen Meilenstein zu feiern: „Die Tunnelbohrmaschine ‚Virginia‘ wird ihr Ziel, die Staatsgrenze am Brenner, erreichen.“ <BR /><BR />Beeindruckend sind auch die Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle: Eigene Experten sind dafür zuständig und überwachen den Tunnel rund um die Uhr über Bildschirme und mittels anderer Warnsysteme. Für den Notfall gibt es dann genaue Abläufe. Bevor im Ernstfall aber externe Hilfe geholt wird, versucht man zuerst, selbst Herr der Lage zu werden. <BR />