Mehr als 60 Demonstrationen aus Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung sind landesweit geplant, erklärte die Basisgewerkschaft USB (Unione Sindacale di Base). In Rom kam es nahe dem Bahnhof Termini zu einer größeren Demonstration. <BR /><BR />In Mailand gab es Ausschreitungen zwischen Linksradikalen, die sich einer propalästinensischen Demonstration beteiligten, und den Sicherheitskräften. Die Gewerkschaften bekundeten zudem ihre Unterstützung für die Hilfsmission „Global Sumud Flotilla“, die derzeit mit rund 44 Booten mit Hilfsgütern im Mittelmeer in Richtung Gazastreifen unterwegs ist.<h3> Streikende Arbeiter sperrten Zufahrtsstraße zum Hafen Genua</h3>Streikende Hafenarbeiter sperrten die Zufahrtsstraßen zum Hafen von Genua. Demonstrierende schwenkten palästinensische Fahnen rund um den Hafen. Weiter südlich, in der toskanischen Stadt Livorno, wurde ein Hafenzugang ebenfalls von protestierenden Arbeitern blockiert. Die italienischen Hafenarbeiter betonten, dass sie verhindern wollen, dass Italien als Umschlagplatz für Waffen und andere Lieferungen nach Israel genutzt wird.<BR /><BR /><BR /><i>Sehen Sie hier die Bilder der Proteste:<BR /></i><embed id="dtext86-71539519_gallery" /><BR /><BR /><BR />Linksparteien und Gewerkschaften werfen der rechten Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni vor, nicht entschieden genug Stellung für die Menschen in Gaza zu beziehen. Sie kritisieren, dass Italien militärische Abkommen mit Israel unterhält und weiterhin Waffen exportiert.<h3> Ministerpräsidentin Meloni erkennt an, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung hat</h3>Ministerpräsidentin Meloni erkennt an, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung hat. Gleichzeitig äußerte sie jedoch Kritik, wenn die militärischen Aktionen die Grenze zur Unverhältnismäßigkeit überschreiten – insbesondere dann, wenn viele Zivilisten betroffen sind. Die Regierung in Rom fordert von Israel, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, den sofortigen Zugang für Hilfstransporte nach Gaza sicherzustellen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Sie verurteilte Angriffe auf zivile Einrichtungen und warnte vor schwerwiegenden humanitären Folgen.<BR /><BR />Meloni betonte mehrfach, dass sie eine politische Lösung für den Nahost-Konflikt anstrebt. Der Weg zu einem dauerhaften Frieden müsse über Verhandlungen führen; die Perspektive einer Zwei-Staaten-Lösung bleibe Teil ihres Ansatzes – allerdings „am Ende eines Prozesses“. Sie sieht daher bisher noch nicht den richtigen Zeitpunkt für eine formelle Anerkennung eines palästinensischen Staates gekommen.<h3> Kontroverse auch um Hilfsflotte</h3>Die Schiffe der Global Sumud Flottille, die mit dem Ziel unterwegs ist, die israelische Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen, um humanitäre Hilfe zu den Palästinensern zu bringen, wurden am späten Sonntagabend „von der bedrohlichen Präsenz von Drohnen“ begleitet. Das erklärten zwei italienische Parlamentarier, die sich an Bord eines Boote der Flottille befinden, am Montag in einer Mitteilung.<BR /><BR />„Letzte Nacht, etwas mehr als 200 Meilen vor der Küste von Porto Palo (Sizilien), waren ununterbrochen Drohnen über den Booten der Global Sumud Flottille zu sehen“, so der Abgeordnete Arturo Scotto und die Europaparlamentarierin Annalisa Corrado. Beide gehören zu den oppositionellen, sozialdemokratischen Demokraten (PD).<h3> Appell an europäische Regierungen</h3>„Es ist nicht bekannt, woher sie kamen oder warum sie mehrere Stunden in der Nacht über unseren Köpfen kreisten. Wir appellieren an die europäischen Regierungen, aufmerksam zu bleiben, damit so etwas nicht noch einmal geschieht. Niemand darf die Flottille angreifen“, hieß es in der Presseaussendung der beiden italienischen Politiker.<BR /><BR />Die Flottille mit nach Angaben der Organisatoren rund 300 Aktivisten war Anfang September von Barcelona aus gestartet. Etwa eine Woche später meldete die Gruppe, eines der Hauptboote sei in tunesischen Gewässern von einer Drohne getroffen worden. Die tunesischen Behörden widersprachen dieser Darstellung und sprachen von einem Feuer an Bord, ausgelöst durch eine brennende Rettungsweste.