Angesichts der hohen Unfallzahlen – oft mit tödlichem Ausgang - auf italienischen Gewässern verschärft die Küstenwache im Urlaubsmonat August die Kontrollen auf dem Meer, an Flüssen und auf den großen Seen, darunter dem Gardasee. Im Fokus stehen Alkohol- und Drogentests bei Bootsführern, Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie das Einhalten der Mindestabstände zur Küste.<BR /><BR />Bei Alkohol und Drogen gelten auf dem Wasser dieselben Regeln wie im Straßenverkehr. Wie auf der Straße liegt auch auf dem Wasser die gesetzlich erlaubte Alkoholgrenze bei 0,5 Promille. „Kontrollen erfolgen sowohl stichprobenartig als auch nach Hinweisen von Bürgern oder Touristen“, berichtet die Küstenwache.<BR /><BR />Besonders an den großen norditalienischen Seen arbeiten die Einsatzkräfte eng mit der örtlichen Polizei zusammen. Bei Verdacht werden die betroffenen Personen entweder zum nächstgelegenen Anlegeplatz gebracht oder ein Schnelltest direkt an Bord durchgeführt. Fällt dieser positiv aus, erfolgt ein vollständiger Alkoholtest an Land. Die Sanktionen richten sich nach dem ermittelten Promillewert.<BR /><BR />Ein weiteres zentrales Problem ist die Geschwindigkeit. Die Regelungen hierzu werden auf regionaler Ebene festgelegt. So hat etwa die Stadt Como vor wenigen Tagen eine neue Verordnung erlassen, wonach tagsüber maximal 10 Knoten erlaubt sind. In der Nacht sind es nur 5 Knoten.<h3> „Mare e Laghi Sicuri“</h3>Diese verschärften Maßnahmen sind eine direkte Folge des tragischen Unfalls am 12. Juli, bei dem eine 33-jährige Touristin am Comer See ums Leben kam. „Ein Boot ist kein Auto. Je langsamer man fährt, desto besser kann man Kollisionen vermeiden. Gerade in Bereichen mit starkem Verkehr und vielen Fähren ist langsames Fahren unerlässlich“, betonen die Einsatzkräfte am Comer See laut Medienangaben.<BR /><BR />Unter dem Begriff „Mare e Laghi Sicuri“ intensiviert die italienische Küstenwache ihre Präsenz vom 16. Juni bis zum 21. September. Mehr als 3.000 Einsatzkräfte, 400 Boote und 16 Flugzeuge kontrollieren über 8.000 Kilometer Küstenlinie sowie die drei großen Seen (Gardasee, Lago Maggiore und Comer See). Bisher wurden 711 Menschen gerettet, 200 Boote aus Notlagen befreit und 18.000 Kontrollen durchgeführt. Außerdem wurden 1.758 Bußgelder verhängt und 237 Strafanzeigen erstattet.<BR /><BR />Ziel ist nicht nur die Einhaltung der Regeln des italienischen Freizeitschifffahrtsgesetzes, sondern auch der jeweiligen lokalen Hafenverordnungen, die zusätzliche Vorschriften zu Sicherheit, Umweltschutz und Nutzung enthalten.