Für Gemeinden-Chef Andreas Schatzer würden schärfere Regeln durchaus Sinn machen, „damit das Ganze wieder in geordnetere Bahnen zurückgelenkt wird“.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /> Südtirols Infektionszahlen galoppieren weiter ungebremst. Am Freitag noch als weiße Zone eingestuft, steht Südtirol in Rom inzwischen aber doch unter besonderer Beobachtung. Während der Staat in Sachen lokaler Verschärfung der Maßnahmen aber weiter zögert, wird hierzulande der Ruf nach einer 2G-Regel samt Lockdown für Ungeimpfte nach österreichischem Vorbild immer lauter. Geprüft werden soll nun eine Verschärfung der Regeln auf Gemeindeebene.<BR /><BR />Im Moment rettet Südtirol nur die Krankenhausbelegung mit Covid-Patienten vor der Einstufung als gelbe Zone. „Mit derzeit 8 Intensivpatienten fehlen noch 2, um das Limit zu erreichen, bei den Normalbetten deren 10“, sagt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. Zu den 65 Covid-Patienten auf den Normalstationen in den Krankenhäusern kommen allerdings noch 22 Patienten, die in die „Villa Melitta“ verlegt worden sind und dort betreut werden. Diese fallen in der Meldung nach Rom allerdings nicht ins Gewicht. <BR /><BR /><b>Hospitalisierung stoppen</b><BR /><BR />„Egal, ob wir 8, 10 oder 12 Intensivpatienten haben – jeder ist einer mehr, der uns in den Krankenhäusern noch mehr in Schwierigkeiten bringt“, so Dr. Patrick Franzoni, Vize-Leiter der Covid-Einheit.<BR /><BR />Um das rasant ansteigende Infektionsgeschehen und die Hospitalisierung im Land zu stoppen, drängt Südtirol – wie berichtet – in Rom auf die Möglichkeit, lokal schärfere Covid-Maßnahmen einführen zu dürfen. Besonders aber drückt man auf die 2G-Regel (für viele Bereiche wird dann geimpft oder genesen zur Vorschrift) und einen Lockdown für Ungeimpfte, wie er seit Mitternacht in Österreich in Kraft ist.<BR /><BR />Rom hat nun zwar einen verstärkten Blick vor allem auf Südtirol und das Friaul, wo die Infektionszahlen ähnlich stark steigen, hat aber anklingen lassen, bis 1. Dezember die Entwicklung abwarten zu wollen. Für Südtirol und vor allem für die bevorstehende Wintersaison könnte das aber zu spät sein. <BR /><BR /><b>Land prüft Möglichkeit</b><BR /><BR />„Bei uns wäre jetzt zu reagieren, aber wir dürfen ja nicht“, ärgert sich Widmann. „Wir bräuchten schon seit einigen Wochen die 2G-Regelung und zwar dringend.“ Zumal aber das Infektionsgeschehen nicht überall gleich hoch sei, werde durch Italiens Zentralismus manchmal für einige Länder und Regionen zu früh, für andere zu spät gehandelt.<BR /><BR />Wie berichtet, wären hierzulande schon <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/diese-18-gemeinden-waeren-bereits-rote-zone" target="_blank" class="external-link-new-window" title=""> 18 Gemeinden rein nach der Inzidenz rote Zone</a>. Zumal Rom in Sachen Verschärfung der Corona-Maßnahmen auf lokaler Ebene nicht in die Gänge kommt, wird nun geprüft, ob das Land zumindest in solchen Gemeinden mit Extrem-Inzidenzen eigene Maßnahmen setzen könnte. <BR /><BR /><b>Kontrollen zeigen Wirkung</b><BR /><BR />Das würde laut Gemeinden-Chef Andreas Schatzer durchaus Sinn machen, „damit das Ganze wieder in geordnetere Bahnen zurückgelenkt wird“. Er stelle sich aber die Frage, wie diese für einzelne Gemeinden geltenden Regeln kontrolliert werden sollen, selbst dann, wenn sich ein Großteil der Menschen ohnehin daran halte. Zudem habe er das Gefühl, dass vor allem in den Gastbetrieben jetzt weit öfter der Grüne Pass kontrolliert würde als noch vor einer Woche. <BR /><BR />Mit ein Grund dafür dürften die strengeren Kontrollen durch die Ordnungshüter sein. Allein die Carabinieri haben in den vergangenen Tagen tausende Green-Pass-Kontrollen durchgeführt. Dabei setzte es unter anderem in Brixen ein Anzeige. Dr. Franzoni ist überzeugt, dass schon viel getan sei, „wenn jeder Einzelne sich an die geltende 3G-Regel halten und die AHA-Regeln beachten würde.“<BR />