Vor wenigen Tagen überbrachte die staatliche Energiebehörde allen Preisgeplagten die frohe Botschaft, dass mit April der Strompreis sinkt und sich das auch auf die Rechnungen an die Haushalte auswirke. Wer allerdings damit rechnet, dass er sich sofort etwas Geld ersparen kann, wird enttäuscht. <BR /><BR />Denn die italienische Energiebehörde Arera legt die Preise immer für einen Dreimonatszeitraum fest, die gesenkten Tarife gelten also für das Trimester von April bis Juni dieses Jahres. Für die Berechnung der Preise wird unter anderem die voraussichtliche Entwicklung der Rohstoffkosten (z.B. Erdgas) mit berücksichtigt. <BR /><BR />Noch wichtiger: Die Behörde ist nur zuständig für Kundinnen und Kunden, die ihre elektrische Energie auf dem geschützten Markt einkaufen. Das sind in Italien etwa 40 Prozent der Haushalte; alle anderen erhalten den Strom über den freien Markt. Wie Gunde Bauhofer von der Verbraucherzentrale beobachtet, ist der Strom auf dem freien Markt ohnehin meist günstiger ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/freier-oder-geschuetzter-markt-wo-der-strom-billiger-ist" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">hier der vollständige Beitrag</a>). Allerdings orientiert sich der freie Markt am geschützten Markt, eine Preissenkung wird sich daher – mehr oder weniger – auch auf die Kunden am freien Markt auswirken. <BR /><BR />Um wie viel günstiger wird der Strom also in den kommenden 3 Monaten? Das hängt vor allem von den Preisen für Erdgas ab, aus dem viel Strom produziert wird. In Europa geht der Gaspreis deutlich zurück (minus 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022); dazu tragen die Energiesparmaßnahmen und der neuerlich milde Winter bei. Zudem sind die kontinentalen Erdgaslager noch gut gefüllt. <h3> Bis Jahresende deutlich billiger</h3>Gute Vorzeichen also, aber trotzdem wird Energie teuer bleiben. Nach den Berechnungen der Verbraucherschutzorganisation Assoutenti liegen die Preise für Strom trotz der Senkung im laufenden Trimester immer noch gut 14 Prozent über dem Niveau des Jahres 2021. Im Klartext: Eine durchschnittliche Familie muss also im Dreimonatszeitraum immer noch rund 80 Euro für die Stromrechnung drauflegen. <BR /><BR />Aufs Jahr gerechnet, ist – immer laut Assoutenti – aber ein deutlicher Preisrückgang in Sicht. Die durchschnittliche Familie mit einem Jahresverbrauch von 2700 Kilowattstunden müsste beim bis Ende März geltenden Preis dafür rund 1430 Euro zahlen, mit der Preissenkung für den geschützten Markt sind es knapp 650 Euro. <BR /><BR />Allerdings wird den Verbraucherinnen und Verbrauchern auf der einen Seite etwas gegeben und gleichzeitig auf der anderen Seite wieder genommen. Die Hand hält einmal mehr der Staat auf, und zwar in Form der „Systemkosten“, die wieder eingeführt werden. Sie werden laut Assoutenti jährlich rund 80 Euro pro Haushalt ausmachen.<BR /><BR />