<BR />Am meisten Spaß kann man laut „Il sole“ in Rimini und in Savona haben: Dort bieten 804 bzw. 630 Unternehmen Freizeit- und Vergnügungsaktivitäten an. Ausschlaggebend für die Spitzenpositionen dürften wohl die rund 400 Strandbäder im Einzugsgebiet der beiden Städte sein. <BR /><BR />Neben Stränden wurden für die Studie Diskotheken bzw. Tanzlokale, Fitnesscenter, Spielhallen, Sportorganisationen und Veranstaltungen, Angebote für Sportaktivitäten sowie Vergnügungs- und Themenparks gezählt, aber auch Escape Rooms, Laser-Spiele sowie Airsoft- und Paintball-Felder. Zumindest aufgrund dieser Kriterien ist Bozen unter 105 Provinzhauptstädten mit nur 225 Betrieben im Vergnügungs- und Freizeitsektor das Schlusslicht, Trient liegt mit 230 Unternehmen auf Platz 98. Soweit die reine Statistik – doch wie „langweilig“ ist Südtirol wirklich? <BR /><BR />„Beim Nachtleben ist noch Luft nach oben, obwohl sich dank der Nightliner die Mobilität bereits entschieden verbessert hat“, sagt <b>Florian Ploner, Vorstandsmitglied von netz/Offene Jugendarbeit</b>. In Südtirol gebe es jährlich rund 70 Open Air- und andere Veranstaltungen für Jung und Alt sowie zahlreiche weitere Kulturangebote. Sein Fazit: Südtirol biete im Freizeit- und Unterhaltungsbereich eine gute Mischung. „Und: Wer sagt, dass alles vor Ort sein muss? Wenn junge Leute für ein Event gemeinsam nach Innsbruck oder München fahren, ist die Vorfreude schon Teil des Spaßes. Dabei haben sie auch die Chance auf neue Bekanntschaften und das Kennenlernen anderer Gegebenheiten“, so Ploner. Eine Anregung hat er doch: „Gemeinden und Land sollten offen sein für Vorschläge von Jugendlichen und ihnen ehrlich Bescheid geben, ob eine gewünschte Einrichtung oder Veranstaltung realisierbar ist.“<h3> „Ein Thema ist die finanzielle Frage“</h3><b>Katja Oberrauch, Vorsitzende des Südtiroler Jugendringes</b>, ortet hierzulande Defizite bei Jugendzentren in den Städten wegen oft begrenzter Öffnungszeiten. „Ein Thema ist die finanzielle Frage bei einigen Sportangeboten: Wenn z.B. ein Tennisplatz 60 Euro für eineinhalb Stunden kostet und ein Jugendlicher ein- bis zweimal pro Woche spielen möchte, ist das gerade für sozial schwache Familien ein Problem.“ Südtirols Nachtleben bewertet sie positiv. „In Stadtzentren müsste aber eine Balance gefunden werden zwischen Sperrzeiten und dem Raum, den junge Leute brauchen.“ Schließlich weist Oberrauch darauf hin, dass für das Spaß-Barometer von „Il sole“ nur Unternehmen berücksichtigt worden seien – nicht jedoch das Vereinsleben, in das Südtiroler aller Altersgruppen mit Einsatz und Freude ihre Freizeit investieren. <BR /><BR />Ein besonders gewichtiges Argument führt der <b>Präsident des Alpenvereins Südtirol, Georg Simeoni</b>, ins Feld. Die Südtiroler seien anders gepolt als Menschen in Großstädten. „Wir sind sehr naturverbunden und leben inmitten einer wunderbaren Landschaft. Gerade für die Jugend gibt es eine breite Palette an Angeboten wie Klettern, Bergwanderungen und Zeltlager im Sommer, Skilager im Winter, um nur einige zu nennen. Bei uns wird es sicher nicht langweilig, wir Südtiroler brauchen keine Geschmacksverstärker.“