Die Autonome Provinz Trient hält die Grundversorgung („Livelli Essenziali di Assistenza“, LEA) ein. Südtirol tut das nicht: Als Grundversorgung versteht die Stiftung Gimbe die Leistungen, die der staatliche Gesundheitsdienst erbringt – kostenlos oder gegen Bezahlung.<BR /><BR />Die Stiftung Gimbe hat Analysen durchgeführt, um die Widerstandsfähigkeit der regionalen Gesundheitsdienste im Jahr des Ausbruchs der Pandemie zu vergleichen und die Unterschiede zwischen den Regionen im Norden, die von der ersten Welle heftig getroffen wurden, und denen im Süden zu bewerten.<BR /><BR /> Im Trentino liegt die Gesamtpunktzahl für die Einhaltung der wesentlichen Versorgungsstufen (LEA) im Jahr 2020 bei 259,6 Punkten (Höchstpunktzahl 300), in Südtirol bei 176,2.<h3> Südtirol erreicht in 3 entscheidenden Bereichen nicht die Mindestpunktezahl</h3> Nach der Analyse der Stiftung Gimbe belegt das Trentino den dritten Platz unter den autonomen Regionen und Provinzen und erfüllt die Anforderungen des Neuen Garantiesystems, da sie im Bereich der Prävention (88,42 von 60), im Bereich der Bezirke (78,07 von 60) und im Bereich der Krankenhäuser (93,07 von 60) jeweils mehr als die erforderliche Mindestpunktzahl erreicht hat. <BR /><BR />Südtirol hingegen rangiert in dieser Rangliste der Regionen in Italien auf Platz 17. Nach dem Neuen Garantiesystem wird das Land als nicht konform eingestuft: Im Bereich Prävention erreicht Südtirol nur 51,90 von 60 Punkten, im Bereich Bezirksversorgung 57,43 von 60. Note: ungenügend.<BR /><BR />Bei der Bewertung der 22 Indikatoren des Neuen Garantiesystems, die in 3 Bereiche unterteilt sind (kollektive Prävention und öffentliche Gesundheit, Bezirksversorgung und Krankenhausversorgung), liegt Bozen im Bereich der Prävention auf Platz 18, im Bezirksbereich auf Platz 17 und im Krankenhausbereich auf Platz 13. Trient schafft es im Bereich der Prävention auf Platz 3, im Bezirksbereich auf Platz 10 und im Krankenhausbereich sogar auf Platz 1.<BR /><BR />Der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Florian Zerzer weist in einer ersten Stellungnahme am Donnerstagmittag darauf hin, dass es bei der Übermittlung von Daten von Südtirol nach Rom zu Schwierigkeiten gekommen sei; er verweist für die weitere Einordnung an das Gesundheitsassessorat.<BR /><BR />Eine entsprechende Anfrage an dieses bleibt bis zum Abend unbeantwortet.