„Am schwersten betroffen ist ein rund acht Quadratkilometer großes Gebiet rund um die Region der Kleinstadt Mandra”, sagte der Geologie-Professor der Universität Athen, Efthymios Lekkas, dem staatlichen Nachrichtensender 104,9 FM. Im Raum der Städte Mandra und Nea Peramos sind nach Angaben der Lokalbehörden fast alle Häuser durch die Schlammmassen beschädigt. Die Regierung kündigte an, ein Kreuzfahrtschiff einzusetzen, um rund 900 Obdachlose aufzunehmen. Humanitäre Organisationen verteilten Essen in der betroffenen Region, wie das Fernsehen berichtete.Meteorologen sprachen von einem „Medicane” (Mediterraner Hurrikan) als eine Art Sturmtief, wie man es aus den Tropen kennt. Es sei weiterhin mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen zu rechnen, warnte der Zivilschutz in Griechenland. Regierungschef Alexis Tsipras hat am Mittwoch eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Den betroffenen Anrainern von Westathen soll finanziell unter die Arme gegriffen werden, versicherte er. Auf der Akropolis von Athen wehte die griechische Fahne auf halbmast.Schäden könnten 2 Milliarden Euro betragenDie Schäden könnten nach ersten Schätzungen der Lokalbehörden rund zwei Milliarden Euro betragen. Noch sei es aber verfrüht, über das genaue Ausmaß und die Kosten der Katastrophe zu reden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums im griechischen Fernsehen.Die Athener Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchung an. In den betroffenen Regionen rund um die Städte Elefsina und Megara waren in den vergangenen Jahrzehnten fast alle Bäche zugeschüttet worden, um darauf Häuser zu bauen. Das aus den umliegenden steilen Bergen herabfließende Regenwasser konnte deswegen nicht ins Meer gelangen und sei wie eine Flutwelle durch die Dörfer gefegt, sagten übereinstimmend Anrainer und Bürgermeister der Region.apa/dpa