Google, Yahoo und Microsoft wollen künftig Einträge aus dem Kurznachrichtendienst Twitter in ihre Suchmaschinen einbinden. Twitter-Nachrichten, die sogenannten Tweets, sollten ohneVerzögerung bei der Suche im Netz berücksichtigt werden. Dies gabendie drei Konzerne am Donnerstag unabhängig voneinander bekannt.Bisher können Googles Suchmaschine oder Microsofts neues Bing diemaximal 140 Zeichen langen Tweets des populären Dienstes austechnischen Gründen noch nicht erfassen. Einen konkreten Termin für die neue Vereinbarung nannten die Konzerne nicht. Mit der Einbindung in die Suchmaschinen wird Twitter künftig erstmals in der Lage sein, Geld zu verdienen.Google ist mit großem Abstand Branchenführer bei der Web-Suche.„Wir sind sehr froh, eine Einigung mit Twitter getroffen zu haben“,sagte Google-Sprecher Stefan Keuchel. Wer künftig beispielsweise fürseinen Ski-Urlaub Informationen über die Schneeverhältnisse suche,erhalte Tweets von anderen Nutzern, die dort seien, erklärteGoogle-Vizepräsidentin Marissa Mayer in ihrem Internet-Blog.Mit der neuen Tweet-Suchoption wolle Google den Service für seineNutzer verbessern, da sich der Umfang der Suche vergrößere. „Leiderkönnen wir derzeit noch nichts genaueres sagen“, betonte Keuchel.„Weder ein genauer Termin noch wie die Umsetzung genau aussehenwird.“ In jedem Fall sei die Echtzeit-Suche eine große technischeHerausforderung, unter der die bisherige Suchgeschwindigkeit nichtleiden dürfe.Mit Verbesserungen und neuen Angeboten will der US-Konzern seineärgsten Verfolger Yahoo und Microsoft auf Distanz halten. Die beidenRivalen stehen vor einer Allianz bei der Internetsuche. Yahoo willkünftig die Suchtechnologie von Microsoft nutzen. Die Werbeeinnahmen, die mit der neuen Suchmaschine Bing des weltgrößten Softwarekonzerns über die Seiten von Yahoo eingefahren werden, wollen sich die Unternehmen teilen. Microsoft hatte für Bing zudem eine Verknüpfung mit dem Online-Netzwerk Facebook angekündigt.Weltweit nutzen fast 21 Millionen Menschen das 2006 gegründete soziale Netzwerk Twitter zum Versenden ihrer Kurznachrichten. Diesesind vergleichbar mit SMS auf dem Handy, die Nachrichten können aber im Unterschied zur SMS von allen Nutzern gelesen werden. Die Antworten der Nutzer auf die Twitter-Frage „Was machst du gerade“ beinhalten sowohl seriöse Nachrichten wie beispielsweiseWahlergebnisse als auch Banalitäten wie die Farbe des neuen Autos.apa/dpa