Genauer unter die Lupe genommen hat diesen Sachverhalt die Vereinigung „Assoutenti“. Assoutenti (AU), die Associazione Nazionale Utenti Servizi Pubblici (Nationale Vereinigung der Nutzer öffentlicher Dienstleistungen), wurde im Januar 1982 zum Schutz und zur Förderung der Grundrechte der Verbraucher, insbesondere der Nutzer öffentlicher Dienstleistungen, gegründet. In einem gestern veröffentlichten Bericht verweist sie darauf, dass im Sommer die Zahl von Radarfallen typischerweise auf den am stärksten befahrenen Straßenabschnitten zunehmen.<h3> 7 Radarfallen auf der Telesina</h3>Der beispielhafteste Fall ist jener der Staatsstraße 372 Telesina, die an der Ausfahrt Caianello der Autobahn A1 Mailand-Neapel beginnt und in Benevento endet. Auf einer Strecke von etwa 25 Kilometern, so erklärt die Vereinigung, gibt es in jeder Richtung bis zu 7 Blitzer mit erst kürzlich aktualisierten Geschwindigkeitsbegrenzungen, die bei den Autofahrern für Verwirrung sorgen und damit die Chance auf ein Bußgeld wegen Geschwindigkeitsübertretung erhöht. Die 4 von der Strecke betroffenen Gemeinden Puglianello, Castelvenere, Paupisi und Torrecuso haben im Jahr 2022 allein durch Bußgelder 2,8 Millionen Euro eingenommen. Den Rekord hält Paupisi (Provinz Benevento), mit Einnahmen von 1,5 Millionen Euro.<BR /><BR /> <a href="https://www.google.com/maps/dir/Caianello+-+Autostrade+for+Italy+S.p.A.,+A1,+Caianello+Vecchio,+Caserta/SS372/@41.2554905,12.8765796,7.25z/data=!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x133aedf3bc8f3159:0x90e4e00a548971e7!2m2!1d14.0935783!2d41.3047883!1m5!1m1!1s0x133a5c7b4d8844b3:0xdf4c68c514c692b8!2m2!1d14.4578191!2d41.2391722!3e0?entry=ttu" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier die Strecke auf Google Maps.</a><h3> Hohe Einnahmen auch im Salento</h3>Auch im Salento – ein sehr beliebtes Urlaubsziel – schießen die Einnahmen in die Höhe: Im vergangenen Jahr haben die Gemeinden des Gebiets rund 23 Millionen Euro aus den Bußgeldern durch die Blitzer einkassiert. Hier einige Beispiele: <BR /><BR />Cavallino verzeichnete dank des auf der <a href="https://www.google.com/maps/dir/Lecce,+73100+Lecce/Maglie,+Lecce/@40.234845,18.047862,11z/data=!3m1!4b1!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x13442ee42f2d1109:0x9b5b5a4c6ab377f0!2m2!1d18.1750161!2d40.3515155!1m5!1m1!1s0x134416307dbcd37b:0x79dec14a36a72864!2m2!1d18.298741!2d40.117885!3e0?entry=ttu" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Staatsstraße 16 Lecce-Maglie</a> installierten Geschwindigkeitsmessgeräts einen Anstieg der Einnahmen von 0 im Jahr 2021 auf 2.520.121 Euro im Jahr 2022.<BR /><BR />Surbo nahm 309.580 Euro ein, zu denen noch die 720.022 Euro in Trepuzzi hinzukommen, die dank der drei auf der Staatsstraße 613 Lecce-Brindisi installierten Blitzer eingenommen wurden.<BR /><BR />Den Rekord hält Melpignano, das dank der Radarfallen ganze 2.545.445 Euro einkassiert hat.<BR /><BR />Furio Truzzi, der Präsident von Assoutenti, prangerte an, dass „die Sicherheit im Straßenverkehr weiterhin mit dem Bedürfnis der Gemeinden nach Geld verwechselt wird. Eine Straße mit Blitzern auszustatten, sie vielleicht an einer unauffälligen Stelle zu platzieren oder die Geschwindigkeitsbegrenzungen plötzlich und ohne Grund zu senken, ist nicht dasselbe wie die Gewährleistung der Sicherheit der Autofahrer, sondern scheint eher ein bequemes Mittel zu sein, um die Bürger durch Bußgelder zu schikanieren und so Mittel zum Stopfen von Haushaltslöchern zu erhalten.“<h3> Vom Latium zum Gardasee bis nach Südtirol</h3>Der Vereinigung ist ein weiterer merkwürdiger Fall aufgefallen, der die Staatsstraße 213 „Flacca“ im Süden von Latium betrifft. Diese ist mit Radarfallen übersät: auf 13 Kilometern gibt es 3 in jeder Richtung, die im Jahr 2022 Einnahmen von über 500.000 Euro brachten. <BR /><BR />Auch weiter nördlich geht es nicht besser zu: In den Dolomiten hat die kleine Gemeinde Colle Santa Lucia in der Provinz Belluno mit ihren 340 Einwohnern dank der Blitzer 349.980 Euro eingenommen, Torri del Benaco (Verona) an der Gardasee-Küste konnte 275.519 Euro im Jahr 2022 einstreichen. Auf der Strecke Rovereto-Garda – eine Strecke von nur 56 Kilometern – gibt es laut der Vereinigung 15 Blitzer. Auf dem Abschnitt Bozen-Innichen (ca. 100 km) werden mehr als 10 Blitzer gemeldet.