Insgesamt kamen im vergangenen Jahr in Südtirol 37.000 Tonnen Material zusammen, wie aus dem Jahresbericht von Comieco, dem staatlichen Konsortium für die Rückgewinnung und das Recycling von Zelluloseverpackungen, hervorgeht. Noch bessere Sammelwerte erzielt die benachbarte Autonome Provinz Trient. Dort wurden 41.000 Tonnen Papier und Karton getrennt gesammelt, was einem Pro-Kopf-Wert von 75 Kilogramm entspricht. <h3> Menge leicht rückläufig</h3>Für die gesamte Region Trentino-Südtirol ergibt sich daraus ein Wert von 78.000 Tonnen Papier und Karton. Die Pro-Kopf-Quote liegt bei 72,3 Kilogramm und damit über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt von 65,4 Kilogramm pro Person.<BR /><BR /> Darüber hinaus liegt der Anteil der Zelluloseabfälle am gesamten Abfall bei fast 15 Prozent. Dies ist der höchste staatsweit verzeichnete Wert.<BR /><BR />Von den in der Region gesammelten 78.000 Tonnen Zellulosematerial wurden 66.700 Tonnen, also 85,4 Prozent, über Comieco verwertet. Den vertraglich gebundenen 276 Gemeinden wurden finanzielle Entschädigungen in Höhe von insgesamt mehr als sechs Millionen Euro gewährt.<BR /><BR />Trotz der positiven Zahlen verzeichnete die Region im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang von 0,6 Prozent bei der Sammelmenge. Dies sei jedoch eine normale Schwankung, erklärt Comieco-Generaldirektor Carlo Montalbetti.<h3> Italienweit: starker Zuwachs</h3>Italienweit wurden 3,8 Millionen Tonnen Papier und Karton gesammelt, ein starker Zuwachs, wenn man bedenkt, dass es im Jahr 1995 noch 500.000 Tonnen waren. In 30 Jahren wurde die Sammelkapazität also fast versiebenfacht und eine Recyclingquote für Zelluloseverpackungen von 92,5 Prozent erreicht – ein Wert, der laut Comieco über den für 2030 festgelegten Zielen der Europäischen Union liege. <BR />Durch dieses beeindruckende Wachstum und die Zeichen eines strukturellen Wandels in den Gewohnheiten und der Umweltpolitik des Landes werde ein mittelfristiges Ziel von vier Millionen Tonnen pro Jahr angestrebt, so das Konsortium. Laut Comieco ein ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel.<BR /><h3> <b>2 Fragen an:<BR />Giulio Angelucci, Direktor Amt für Abfallwirtschaft</b></h3><b>Was passiert mit dem gesammelten Papier und Karton?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Giulio Angelucci: Papier und Karton werden gesammelt, sortiert, um Verunreinigungen wie Plastik zu entfernen, und dann zu Recyclinganlagen gebracht. Dort werden die Zellulosefasern aufgelöst, die zur Herstellung von recycelten Produkten verwendet werden. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70906868_quote" /><BR /><BR /><b>Warum waren die Mengen 2024 leicht rückläufig?</b><BR />Angelucci: Seit einigen Jahren verzeichnen wir einen Rückgang, da der Verkauf großer Papierquellen, beispielsweise der Zeitung, zurückgeht. Karton hingegen nimmt durch den E-Commerce zu. Wichtig ist, dass das Verhältnis zwischen Papier im Restmüll und Papier, das getrennt gesammelt wird, hoch bleibt. Mehr als 80 Prozent des Papiers wird durch die getrennte Sammlung erfasst. Es gibt jedoch einige Papiere, die nicht recycelt werden können, wie z.B. Tetrapack. Dies liegt sowohl an seiner Natur als Verbundmaterial als auch an der Größe der Fasern.