Etwa 100 Kameras zur Kennzeichen-Erkennung hat die Abteilung Straßendienst bereits landesweit montiert. Ziel ist es, bis Ende 2025 insgesamt 500 Kameras zu installieren, kündigt Abteilungsdirektor Philipp Sicher an. Mit solchen Kameras können Verkehrsflüsse erhoben, aber auch Straftäter ausgeforscht werden.<h3> Personen in Fahrzeugen werden nicht gefilmt</h3>Die Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland ist Vorreiter. Seit Oktober 2022 sind in allen 18 Gemeinden Kameras bei den Dorfein- und ausfahrten aktiv, berichtet Bezirkspräsident Hansjörg Zelger. 82 Kameras mit Kennzeichen-Erkennungssystem seien in den Gemeinden installiert worden und 28 Kameras für weitere Videoaufzeichnungen. Die Kameras für die Kennzeichen-Erkennung filmen keine Personen in den Fahrzeugen. <BR /><BR />Dieses Projekt hat sich bereits bewährt, berichtet Zelger. Es sei bereits gelungen, Straftäter auszuforschen. Auch nach Fahrerflucht bei Blechschäden könne man auf die Kameraaufzeichnungen zurückgreifen. Zelger ist überzeugt: So können Kriminelle abgeschreckt werden, die vorher unbehelligt unterwegs waren. Die Daten der Kameras würden bei der Südtirol Informatik AG gespeichert. Zugang zu den Daten habe die Ortspolizei – für jene Gemeinde, die in ihre Zuständigkeit falle. Die Carabinieri hätten hingegen Zugriff zu allen Daten – zum gesamten System. Der Vorteil von solchen Kameras sei, dass man nach Straftaten aufgrund der Überwachung verdächtige Autos herausfiltern könne – etwa solche, die nicht in Südtirol zugelassen seien, oder Autos mit einer bestimmten Farbe. Laut Abteilungsdirektor Philipp Sicher liefern Kameras für die Kennzeichenüberwachung Fotos von der Rückseite von Fahrzeugen – somit könnten auch Motorräder erfasst werden. Die Kosten für die Installation dieser Kameras beliefen sich im Bezirk Überetsch-Unterland auf 1,15 Mio. Euro, teilt Zelger mit.<BR /><BR />Der Vinschgau hat den Weg für die Kameras bereits weitgehend geebnet. Dieter Pinggera, Präsident der Bezirksgemeinschaft, hofft, dass noch heuer im Herbst die Kameras montiert werden – 80 bis 100 Stück – in 14 bis 15 Gemeinden zwischen Plaus und Reschen. „Wir haben ein gemischtes System: Kameras zur Kennzeichenerkennung und effektive Videoaufnahmen“, berichtet Pinggera. <h3> Ausführungsprojekt noch nicht fertig</h3>„Die Kleinkriminalität mit Einbrüchen bis hin zu Raubüberfällen hat für große Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt. Da wären die Kameras äußerst hilfreich.“ Wann die Kameras installiert werden, hänge zeitlich von der Zusage des Landesbeitrages ab. Das Ausführungsprojekt sei noch nicht fertig. „Wir sind bemüht, so schnell wie möglich auszuschreiben“, kündigt Pinggera an. Kosten: etwa eine Million Euro.<BR /><BR />„Wir als Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern haben das Konzept schon seit langem abgeschlossen und lange gekämpft für die Unterschrift des Regierungskommissariats“, berichtet Bezirkspräsident Albin Kofler. Mit dem Aufstellen der Kameras habe man bereits begonnen – etwa 60 Kameras zur Kennzeichen-Erkennung würden insgesamt montiert. In 2 Jahren werde der Bezirk damit fertig sein. Kosten für den Bezirk: 1,4 Millionen Euro. Zusätzlich würden noch Kameras in den Dörfern installiert, mit denen auch Gesichtserkennungen möglich seien. <BR /><BR />Voraussichtlich wird auch das Eisacktal mitmachen, kündigt der Präsident der Bezirksgemeinschaft, Walter Baumgartner an. Am 21. Februar werde die Bezirksgemeinschaft das System – das gesamte Paket – den Bürgermeistern vorstellen. „Bei uns geht es nur um die Kenntafel-Erkennung“, berichtet Baumgartner. Baumgartner geht davon aus, dass 30 bis 50 Kameras montiert werden. Einige Kommunen seien sehr stark daran interessiert – wie Natz-Schabs, Rodeneck und Waidbruck. Das Projekt sei bereits vor einiger Zeit vorgestellt worden – damals seien einige Gemeinden dafür gewesen, andere hätten hingegen nichts davon wissen wollen. Nach Einbrüchen und Bankomat-Sprengungen werde der Ruf nach Kameras wieder laut. <BR /><BR />Auch die Bezirksgemeinschaft Wipptal will mitmachen, kündigt Präsidentin Monika Reinthaler an. Offen sei noch, ob alle Gemeinden sich beteiligen werden. Geplant sei, Kennzeichen-Erkennungskameras anzuschaffen. Auch Reinthaler zeigt sich absolut überzeugt von der Investition – einerseits wegen der Einbrüche, andererseits auch für das Monitoring des Verkehrsflusses, so Reinthaler.<BR />