Diese und weitere Erkenntnisse aus dem Projekt SOILDIV haben Forscher der EURAC und der Universität Innsbruck pünktlich zum Frühlingsbeginn am Donnerstag vorgestellt. Es ist die erste repräsentative Erhebung der Makrofauna in Südtirols landwirtschaftlichen Böden. Drei Jahre lang untersuchten die Forscher des EURAC-Instituts für Alpine Umwelt und des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck die Vielfalt und Häufigkeit der Lebewesen in insgesamt 280 Bodenproben aus Südtirol. Aus diesen filterten sie über 60.000 Bodenorganismen heraus: Würmer, Spinnentiere, Tausendfüßler, Asseln, Insektenlarven, Käfer und Ameisen. Sie verglichen ihre Daten mit einer vom Institut für Ökologie der Uni Innsbruck aufgebauten bodenzoologischen Datenbank, die vor allem Wälder und weniger intensiv genutzte Böden abdeckt. Durch den Vergleich der Daten konnten die Wissenschaftler Werte und Indikatoren für den biologischen Zustand der landwirtschaftlich genutzten Südtiroler Böden ermitteln. Böden in Ulten und am Deutschnonsberg mit höchsten Bodenqualitäten„Es liegt nahe, dass eine intensive landwirtschaftliche Nutzung einen negativen Einfluss auf die Vielfalt der Bodenlebewesen hat. Umso überraschter waren wir von den Ergebnissen unserer Bodenuntersuchungen in Südtirol: Die Besiedelungsdichte und Formenvielfalt der Bodenfauna ist unerwartet hoch“, so Ulrike Tappeiner, Leiterin des EURAC-Instituts für Alpine Umwelt, und Erwin Meyer vom Institut für Ökologie der Uni Innsbruck. Die meisten Bodentiere sind in ungestörten Waldböden zu finden. Aus diesem Grund weisen Gemeinden mit einem großen Waldanteil, wie etwa im Ultental und am Deutschnonsberg, die durchschnittlich höchsten Bodenqualitäten auf. Gemeinden, die einen hohen Anteil an Siedlungsflächen und landwirtschaftlichen Intensivkulturen verfügen, also etwa rund um die Städte Bozen und Meran, weisen insgesamt die niedrigsten Werte an Bodentierchen auf. Dies zeigt auch eine Karte, die den biologischen Zustand der Böden in Bezug auf die Gemeindeflächen in Südtirol zeigt.