Einen der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine bekamen gestern auch 6 Südtiroler zu spüren. <BR /><BR />Mit dabei in Kiew waren Markus Leimegger, Leiter der Abteilung Zivilschutz und internationale Kooperationen des Weißen Kreuzes in Südtirol, die WK-Medienbeauftragte Sabine Raffin, der Leiter der Sektion Zivilschutz, Thomas Holzknecht sowie die 3 Freiwilligen Fabrizio Carlin, Heinrich Filippi und Antonio Perathoner.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1065813_image" /></div> <BR /><BR />„Das war einer der intensivsten und schlimmsten Angriffe seit vielen Wochen“, berichtet Markus Leimegger. „Bei einem Angriff gibt es Durchsagen im Hotel. Wir hatten aber bereits im Vorfeld eine entsprechende App installiert, diese gibt es hier in Kiew. Die App gibt sofort ein Alarmsignal – laut und verständlich, unüberhörbar. Wir sind dann sofort in den Luftschutzkeller hinunter.“ <BR /><BR />Hier hören Sie das Signal der App.<BR /><BR /> <video-jw video-id="6wXVQWBn"></video-jw> <h3>Im Keller bekommt man von außen nichts mit</h3>„Im Keller hört man nichts“, erzählt Leimegger. Und das ist eines der Probleme. Du weißt, draußen passiert etwas, aber du hast keine Echtzeit-Informationen, was draußen vor sich geht. Zum Beispiel haben wir über Dritte erfahren, dass es großflächige Stromausfälle gab, die uns das zugetragen haben.<BR /><BR />Trotz aller Vorbereitungen habe man in solchen Situationen ein mulmiges Gefühl. „Es hat Vorbereitung und Briefings gegeben, jeder hat Informationspakete bekommen, was in welchem Fall zu tun ist“, sagt Leimegger. „Wenn man es hautnah miterlebt, ist es aber halt doch ganz etwas anderes. Denn es passiert jetzt und es passiert gerade draußen vor der Tür. Und wenn du hinausschaust, weißt du nicht, ob es noch so aussieht, wie vorher, als du in den Keller gegangen bist. Solche Erfahrungen hat unsere Generation nicht gehabt.“<h3> Mobiles Duschzelt in der Kältestation aufgebaut</h3>Die 6-köpfige Gruppe befindet sich seit Samstag in Kiew, um dort eine Kältestation auszubauen, diese verfügte noch nicht über die sanitären Anlagen. „Wir haben gestern dort ein mobiles Duschzelt errichtet, damit sich die Leute wenigstens waschen können“, erzählt Leimegger. „Sie kommen oft mit nichts – nur mit dem, was ihre Hände tragen können, aus den Kriegszonen und flüchten in die Hauptstadt.“ Vor allem Frauen kommen in diese Station.<h3> Anlaufstelle für Kriegsinvaliden: Südtirol hilft mit</h3>Laut Weiß-Kreuz-Direktor Ivo Bonamico ist ein großes Zelt für die Kältestation in Kiew gespendet worden – von der Firma Zingerlemetal/Mastertent (Natz-Schabs). In den vergangenen Tagen seien die Aufbauarbeiten durchgeführt worden. „Vor 2 Monaten haben wir in Köln die Vizebürgermeisterin von Kiew, Maryna Khonda getroffen“, berichtet Bonamico. „Wir haben sie dann gefragt, wie wir die ukrainische Bevölkerung unterstützen können. Sie sagte, man sei dabei, Anlaufstellen zu errichten, wo Kriegsinvaliden all ihre Anliegen deponieren können.“ Zusammen mit dem Partner des Weißen Kreuzes – dem Samariterbund der Ukraine – und der Gemeinde Kiew sei man dabei, auch dieses Projekt umzusetzen. Seit Beginn des Ukraine-Krieges habe man mehrere Projekte in der Ukraine unterstützt, und weitere Projekte werden noch folgen, kündigt Bonamico an.