Jetzt steckt er – zusammen mit einer Reisegruppe – auf der Insel fest. STOL hat mit ihm über die Lage vor Ort gesprochen.STOL: Wo sind Sie derzeit? Paul Rösch: Nach einer Woche sind wir wieder in Reykjavík. Jetzt würden wir eigentlich gerne heimfliegen. STOL: Wie haben Sie den Ausbruch erlebt?Rösch: Eigentlich nur am Rande. Wir wollten nach einer Skitour im Norden der Insel einen weiteren Berg besteigen. Am Abend zuvor hat uns der Organisator der Reise aber davon abgeraten, da in der Zwischenzeit der Vulkan Eyjafjallajökull begonnen hatte, Asche zu speien und der Berg unweit des Vulkans liegt. Zuerst haben wir gedacht "Was soll das Theater, wir wollen da rauf!". Jetzt sind wir natürlich froh, denn in der Zone um den Vulkan herum mussten viele Leute evakuiert werden. STOL: Sieht man die Aschewolke in Reykjavík?Rösch: Nein. Man sieht gar nichts. Null. Dabei ist heute das schönste Wetter. Man bekommt überhaupt vom Ganzen nichts mit, so als wäre nichts passiert. Auch der Touristenbetrieb läuft normal weiter.STOL: Wie weit ist der Vulkan von Reykjavik entfernt?Rösch: Etwa 150 Kilometer. Man braucht drei Autostunden, um hinzukommen.STOL: Wie reagieren die Isländer auf das Naturschauspiel und die Konsequenzen?Rösch: Die Leute hier sind sehr gelassen, sie zeigen eine stoische Ruhe. So ein Vulkanausbruch ist hier nichts Besonderes, das passiert öfters. Nervös werden die Isländer jedenfalls nicht.STOL: Haben Sie am Flughafen Infos bekommen, wann Sie wieder starten können?Rösch: Erst heute. Gestern hieß es noch: Zwei Stunden vor dem Abflug müssen wir am Flughafen sein. Heute können wir zum Glück auf einem Monitor im Hotel sehen, wie es mit den Flügen aussieht: Natürlich sind alle Flüge gestrichen. Der Monitor ist momentan unsere Hauptinformationsquelle. Das Hotel ist gesteckt voll. Aber da ja keine neuen Touristen nach Island kommen können, ist das wohl kein Problem. Sehr lustig finde ich, wie schnell hier Witze über die Situation entstehen und kursieren. Diesen Witz - er bezieht sich auf die Finanzkrise, als englische Sparer, die wegen der guten Zinsen ihr Geld isländischen Banken anvertraut hatten, alles verloren haben - habe ich seit gestern schon mehrere Male gehört: „Rufen die Engländer bei den Isländern an und fragen: Warum schickt ihr uns Ash (Englisch: Asche)? Antworten die Isländer: Warum, ihr wolltet doch Ash! Sagen die Engländer: Nein wir wollten Cash (Englisch: Geld). Antworten die Isländer. In unserem Alphabet gibt es kein C, deshalb gibt es Ash.“Interview: Rupert Bertagnolli