Er vertritt 18 der etwa 40 Geschädigten und vermutet, dass es „vielleicht weitere Opfer gibt, auch Minderjährige, die sich aus Scham nicht an die Behörden wenden“.<BR /><BR />Es war (zu) verführerisch: Zunächst investiert man eine kleine Summe, die Rendite ist hoch, so investiert man weiter, hohe Summen. Irgendwann riskiert man immer mehr und verliert alles. „Sie haben ein Schneeballsystem aufgebaut“, erklärt Rechtsanwalt Nicola Todisco.<BR /><BR /> Die Rede ist von einer Online-Plattform, auf die seit dem Vorjahr nicht nur Südtiroler Privatanleger, sondern auch Fachleute und Führungskräfte hereingefallen sein sollen. „Mitglieder der Plattform hatten sie angeworben und ihnen hohe monatliche Gewinne versprochen“, erklärt Todisco. Die Anleger seien häufig telefonisch kontaktiert, überzeugende und psychologisch hinterlistige Techniken seien genutzt worden. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70709282_quote" /><BR /><BR />Die Plattform, die die tägliche Entwicklung der Finanzmärkte simulierte, ermöglichte es Anlegern nicht nur, ihre Positionen mit einem Passwort zu verifizieren, das denen für echte Bankkonten ähnelte, sondern vermittelte auch die Illusion, nicht nur ihr investiertes Kapital, sondern auch ihre Erträge zu verifizieren, was Hoffnung weckte und zu weiteren Investitionen ermutigte. „Die Summe, um die die Sparer gebracht wurden, liegt bei fünf Millionen Euro“, sagt Todisco. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70709286_quote" /><BR /><BR />Fast alle Opfer haben Anzeige erstattet und den Strafverfolgungsbehörden detaillierte Schilderungen des Vorfalls vorgelegt. Die Ermittlungen laufen. Die Betrüger auszuforschen, ist alles andere als leicht. „Es verging einige Zeit, bis sich die ersten Anleger anvertrauten“, berichtet Todisco. „Die Betrüger sind Experten, die ihre Spuren gut verwischt haben.“ <BR /><BR />Trotzdem hofft man, die Verantwortlichen zu identifizieren und im Rahmen der gerichtlichen Ermittlungen Wiedergutmachung zu erlangen. <BR /><BR />Manche der Anleger haben ihre gesamten Ersparnisse investiert und befinden sich jetzt in einer finanziellen Notlage. „Umso wichtiger ist es, diesen großen Betrug bekannt zu machen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen“, schließt Todisco. Das Phänomen der Phantominvestitionen sei ein immer weit verbreitetes Übel. Es würde Einzelpersonen und ganze Familien ruinieren.