<BR />Zwei Wochen lang arbeitete Rauter zusammen mit den Kunstschaffenden Jitka Kůsová (CZ), Paolo Vivian (Trentino) und Vladyslav Volosenko (Ukraine) an Sandstein-Skulpturen, die sich mit Flucht, Migration und Identität auseinandersetzen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1187937_image" /></div> <BR /><BR />Im Fokus stand auch die Erinnerung an die Flucht von Menschen aus dem Trentino, insbesondere aus dem Ledrotal, die vor 110 Jahren nach Böhmen evakuiert wurden – ein Schicksal, das bis heute viele Menschen weltweit teilen. Noch immer müssen Menschen, wie etwa Geflüchtete aus der Ukraine, ihre Heimat verlassen – getrieben von Kriegen, die von verantwortungslosen und machthungrigen Führern entfacht werden.<BR /><BR />Simon Rauters Skulptur „Option“ greift ein besonders schmerzhaftes Kapitel der Südtiroler Geschichte auf: die sogenannte Option von 1939. In seiner Arbeit wird das historische Dilemma – bleiben und die eigene Kultur aufgeben oder auswandern und die Heimat verlieren – eindrucksvoll sichtbar gemacht. In Form eines zweigesichtigen Kopfes, der an den römischen Gott Janus erinnert, verweist das Werk auf die Ambivalenz und die schmerzhaften Entscheidungen, vor die Menschen in Umbruchszeiten gestellt werden.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1187940_image" /></div> <BR /><BR />Auf der einen Seite ein junger Mann, der für Aufbruch, Neugier und Zukunft steht, auf der anderen Seite eine Mutterfigur, Symbol für Vertrautheit, Geborgenheit und Heimat. Die rohe, unvollendete Oberfläche des Sandsteins unterstreicht den inneren Riss, den solche Entscheidungen hinterlassen.<BR /><BR />Durch die feierliche Vernissage am 29. Juni leitete der Bürgermeister von Milín Vladimír Vojáček, in Anwesenheit des italienischen Botschafters Mauro Marsili, des ukrainischen Botschafters Sergii Osachuk, des tschechischen Senators Petr Štěpánek sowie einer Delegation aus Ledro (Trentino), der Partnerstadt des Kulturprojekts. Das Symposium „People on the Move“ setzte ein starkes Zeichen dafür, dass Geschichte nicht nur erzählt, sondern auch sichtbar und spürbar gemacht werden kann – damals wie heute.