68 Prozent der Befragten gaben an, sich sehr oder ziemlich sicher zu fühlen, wenn sie abends allein unterwegs sind. Doch 16 Prozent fühlen sich nur wenig sicher, 7 Prozent überhaupt nicht. Besonders drastisch: 9 Prozent der Bevölkerung verlassen bei Dunkelheit nie allein das Haus oder generell nicht.<BR /><BR />Frauen sind deutlich stärker betroffen als Männer. Während sich 79 Prozent der Männer sicher fühlen, sind es bei den Frauen nur 57 Prozent. 21 Prozent der Südtirolerinnen geben an, sich wenig sicher zu fühlen, 11 Prozent gar nicht. Und: 11 Prozent der Frauen bleiben nach Einbruch der Dunkelheit grundsätzlich zu Hause – fast doppelt so viele wie Männer.<h3> Angst am größten in Bozen</h3>Auch der Wohnort spielt eine Rolle. In kleineren Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern fühlen sich 71 Prozent der Menschen sicher, in Bozen sind es nur 59 Prozent. In der Landeshauptstadt fühlen sich 33 Prozent wenig oder gar nicht sicher, in den kleineren Gemeinden lediglich 20 Prozent. „Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die wahrgenommene Sicherheit bei steigender Gemeindegröße sinkt“, so die Astat-Analyse.<BR /><BR />Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Den Tiefpunkt im Sicherheitsempfinden markierten die Jahre 2015/16, als Terroranschläge in Europa große mediale Aufmerksamkeit erhielten. Danach stieg die gefühlte Sicherheit wieder, bis 2023 erneut ein Rückgang einsetzte.<h3> Verwahrlosung sichtbar</h3>Die Südtiroler beobachten in ihrer Wohngegend zunehmend Anzeichen von Verwahrlosung und sozialer Ausgrenzung. Besonders häufig genannt werden Obdachlose (20 Prozent) und Vandalismus (17 Prozent). Dahinter folgen Drogenabhängige (8 Prozent) und Drogenhandel (7 Prozent).<BR /><BR /><b>In Bozen liegen die Werte weit über dem Landesdurchschnitt:</b> 45 Prozent der Befragten berichten von Obdachlosen, 31 Prozent von Vandalismus, 18 Prozent von Drogenabhängigen. Zum Vergleich: In kleinen Gemeinden sind es 10 Prozent, 11 Prozent und 4 Prozent.<BR /><BR />Die Zeitreihe von 2009 bis 2023 zeigt: Wahrnehmung von Obdachlosigkeit und Drogenproblemen steigt, Vandalismus bleibt relativ konstant. Prostitution wird am seltensten beobachtet.<h3> Mehr Angst vor Kriminalität</h3>Das tatsächliche Kriminalitätsrisiko wird von den meisten Haushalten als gering eingeschätzt. 76 Prozent halten es für niedrig oder gar nicht vorhanden, nur 18 Prozent für ziemlich oder sehr hoch. Doch auch hier gibt es deutliche Unterschiede: In Bozen bewerten 44 Prozent das Risiko als mittelhoch bis hoch, in den kleineren Gemeinden liegt dieser Wert bei 12 bis 14 Prozent.<BR /><BR />2015 erreichte das wahrgenommene Risiko mit 1,00 den Höchstwert – ebenfalls im Kontext der Terroranschläge in Europa. Danach sank es bis 2021 auf 0,60, um 2023 wieder auf 0,91 anzusteigen.<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid. </a>