Nach vielen Jahren an Diskussionen und mitunter auch politischem Streit ist ein Dauerproblem in Prad nun offenbar gelöst: die Trinkwasserversorgung. Jetzt werden die Suldner angezapft.<BR /><BR /><BR /><BR />Das Thema Trinkwasser hatte die Bürger von Prad und die örtliche Politik in den vergangenen Jahren immer wieder beschäftigt. Zur Erinnerung: Das Prader Trinkwasser war vor allem mit erhöhten Uranwerten belastet, über viele Jahre wurde an Maßnahmen getüftelt.<BR /><BR />Es gab Studien und Streit um hohe Wasserverluste des Leitungsnetzes und es gab vor allem auch ein politisches Hickhack. So war z. B. bereits 2008 von der Liste „Für Prad“ ein Antrag im Gemeinderat zum Thema eingereicht bzw. wieder zurückgezogen worden.<BR /><BR />Wie dem auch sei: Jetzt scheint eine Lösung auf dem Tisch zu sein. Bereits in der Vergangenheit war davon die Rede, Wasser aus Stilfser Gemeindegebiet anzuzapfen. Das scheint nun zu gelingen, wie der aktuelle Bürgermeister Rafael Alber und Referent Luis Lechner (beide SVP) im Rahmen einer Bürgerversammlung verkünden konnten.<BR /><BR />Kurz gefasst werden die Rosim-Quellen in Sulden saniert und erschlossen werden. Diese würden von den Suldnern nicht gebraucht und seien daher den Pradern zur Verfügung gestellt worden. Das erfolgt nicht zum Nulltarif, wie Rafael Alber und Luis Lechner ausführten. Man werde nämlich die Leitung von Sulden bis nach Prad bauen und dabei die ohnehin geplanten Projekte der Radroute bzw. Druckrohrleitung Prad/Stilfser Brücke/Gomagoi nutzen sowie jenes der Abwasserleitung ab Sulden bis Gomagoi. Die neue Trinkwasserleitung wird somit zum guten Teil parallel verlegt zu ohnehin geplanten Bauarbeiten. Ein letztes Trassenstück bis zum Prader Theinen-Reservoir müsse ebenfalls neu errichtet werden, war zu hören.<BR /><BR /><b>2 E-Werke bringen neue Einnahmen</b><BR /><BR />Entlang der Leitung werden 2 Kraftwerke vorgesehen – und hier kommen die Gegenleistungen für die Gemeinde Stilfs zum Tragen. Sie wird an einem Werk zu 40 Prozent beteiligt. Außerdem werden Hydranten entlang der Leitung angebracht für die Löschwassernutzung sowie – im Notfall, wie erklärt wurde – können die Suldner auch die Leitung an sich für die Trinkwasserversorgung nutzen. Zudem könne die neue Leitung für Außersulden bzw. einzelne Höfe mitgenutzt werden.<BR /><BR />Ein rundum durchdachtes Konzept also, Einsprüche dagegen gab es zumindest im Verlauf der Versammlung keine. Ein wenig aufhorchen mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vielleicht, als die Kosten angesprochen wurden.<BR /><BR />5,5 Millionen Euro werden laut aktueller Schätzung aufgebracht werden müssen, um Leitung und Kraftwerke zu verwirklichen. Immerhin gehe es um 16 Kilometer Leitung, wurde erklärt. Im Gegenzug sollten die neuen Kraftwerke jährlich mehr als 100.000 Euro in die Gemeindekasse spülen.<BR /><BR /><b>Das Wasser wird teurer</b><BR /><BR />Referent Lechner wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Bürger in Zukunft tiefer in die Tasche greifen werden müssen, denn das Wasser „wird um einiges teurer“. Die Kosten für derartige Anlagen müssen über die Tarife hereingeholt werden.<BR /><BR />Wortmeldungen gab es von der Liste „Gemeinsam für Prad“. Udo Thoma schlug weitere Wasseranalysen vor und hoffte, dass die Schüttung der Rosim-Quellen auch langfristig ausreiche. Referent Lechner konnte beruhigen: Er glaube, dass die Schüttung ausreiche. Man werde aber künftig die eine oder andere bestehende Quelle in Prad aufgeben müssen, das werde mit dem Land besprochen. <BR /><BR />Bürgermeister Alber dankte allen Beteiligten, vor allem den Suldnern und Stilfsern. Durch ihr Entgegenkommen sei es möglich, eine langfristige Lösung umzusetzen. Das sei an der Zeit, denn man diskutiere über das Trinkwasser bereits „ewig und 3 Tage“.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />