Die Krankenhäuser müssen Einschnitte vornehmen, das Personal eine Zusatzbelastung verkraften und die öffentliche Hand noch mehr Geld ausgeben. <BR /><BR /><BR /><BR /> Deutlich weniger Betten in den Spitälern, Operationen, die verschoben werden müssen, Engpässe auch in den Geburtenstationen: Die Suspendierung von Ärzten, Pflegern, Hebammen und vielen anderen Mitarbeitern im Gesundheitswesen aufgrund der fehlenden Corona-Impfung schlägt sich zum Teil drastisch nieder.<BR /><BR />„Wir mussten in vielen Abteilungen die Betten auf ein Minimum reduzieren“, berichtet der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer. „Wir haben nicht mehr die gleiche OP-Kapazität und die gleiche Betreuungskapazität für operierte Patienten. Besonders leiden derzeit die Abteilungen für Orthopädie unter dieser Situation. Im Vergleich zu 2020 sind die Traumata heuer gestiegen, weil die Bürger wieder ihren normalen Aktivitäten nachgehen können.“ <BR /><BR /><b>„Neues Personal gefunden“</b><BR /><BR />Viele Hebammen seien unter den Suspendierten: „Deshalb kam es zu Engpässen“, sagt Zerzer. „Wir mussten zittern, ob wir es noch schaffen, alle Geburtenstationen offen zu halten. Das ist Gott sei Dank gelungen. Wir haben neues Personal gefunden, welches wir sofort angestellt haben.“ <BR /><BR />Die vielen fehlenden Physiotherapeuten habe man ersetzen können, indem Physiotherapieleistungen bei privaten Anbietern eingekauft worden seien. Zudem würden in den Spitälern derzeit auch Physiotherapie-Überstunden geleistet.<BR /><BR />Engpässe gibt es auch bei der Betreuung von Patienten mit psychischen Problemen. „Wir mussten aufgrund von Suspendierungen und aufgrund des Pflegepersonalmangels im Rahmen von nicht nachbesetzten freien Stellen verschiedene Maßnahmen treffen“, berichtet der geschäftsführende Bezirksdirektor in Bruneck, Gerhard Griessmair. <BR /><BR /><b>Abteilung wird geschlossen</b><BR /><BR /> „Die Abteilung für psychische Rehabilitation wird ab 1. November geschlossen. Die Patienten werden über das Zentrum für Psychische Gesundheit versorgt. In der Abteilung für Chirurgie wird die Bettenanzahl von 32 auf 24 reduziert.“ Die Abteilung Orthopädie/Traumatologie B sei bereits seit 1. Oktober geschlossen. „Derzeit steht die Orthopädie/Traumatologie A mit 24 Betten zur Verfügung. Ab 28. November werden wir zusätzlich noch 8 Betten aktivieren“, kündigt Griessmair an.<BR /><BR />„Bei uns gibt es 70 Suspendierte und 115 Feststellungsakte“, berichtet hingegen die neue Direktorin des Gesundheitsbezirks Bozen, Irene Pechlaner. „Suspendierungen sind das letzte, was wir noch gebraucht haben in einer Situation, die bereits schwierig ist. Man muss es aber immer in Relation sehen: Wir haben zwar viele Suspendierungen, der Gesundheitsbezirk Bozen hat aber etwa 5000 Mitarbeiter. Uns trifft es im Verhältnis zur Mitarbeiterzahl am wenigsten. Einschnitte wird es aber geben in der Versorgung. Überstunden werden geleistet – so weit dies noch vertretbar ist“, sagt Pechlaner.<BR /><BR />