Wären am Sonntag Landtagswahlen, so würden 30 Prozent der deutschsprachigen Südtiroler derzeit das Edelweiß ankreuzen, 5 Prozent hingegen die Grünen, die damit zweitstärkste Partei wären und nur mehr ein Prozent das Team K: Dies geht aus einer Umfrage des Linzer Markt- und Meinungsforschungsinstitut „market“ hervor, die in der ersten Oktoberhälfte durchgeführt wurde. <BR /><BR /><b>Zahlreiche Befragte unentschlossen</b><BR /><BR />„Die SVP schneidet bei dieser Umfrage in Relation zu den abgegebenen Nennungen recht gut ab“, analysiert „market“-Geschäftsführer David Pfarrhofer das Ergebnis. „In Krisenzeiten sind die regierenden Parteien in vielen Ländern nicht schlecht unterwegs, wenn die Bevölkerung das Gefühl hat: Sie machen es gut.“ <BR /><BR />Aber: „Es gibt viele, die sich noch der Stimme enthalten“, gibt Pfarrhofer zu bedenken. Fast die Hälfte der Befragten ist derzeit unentschlossen und somit von keiner Partei überzeugt: 48 Prozent. Es handelt sich um ein typisches Ergebnis einer „Zwischenwahlzeit“, meint Pfarrhofer. „Gäbe es zurzeit Wahlkampf, könnte das Umfrageergebnis wesentlich anders aussehen.“<BR /><BR /><b>Ausschließlich „Rohzahlen“ erhoben</b><BR /><BR /> Pfarrhofer weist auch darauf hin, dass es sich hierbei um „Rohzahlen“ handle. „Das ist keine Hochrechnung. Bei einer Hochrechnung würde man es umlegen auf das Wahlergebnis und auch die Unschlüssigen zuteilen. Das geht aber in diesem Fall nicht, weil nur die deutschsprachige Bevölkerung befragt wurde. Uns fehlen die italienischsprachige und die ladinischsprachige Bevölkerung.“ <BR /><BR />Nicht unerwähnt bleiben darf, dass das „market“ die Südtiroler ab 14 Jahren befragt hat – also auch einige, die noch nicht wahlberechtigt waren. Trotzdem liefert das Umfrage-Ergebnis ein interessantes Bild der politischen Stimmung im Land. <BR /><BR /><b>„SVP tut sich leichter“</b><BR /><BR /> Die SVP kam bei den Landtagswahlen 2018 in Südtirol auf 41,9 Prozent der Stimmen. Um landesweit über 40 Prozent zu erreichen, müssen über 60 Prozent der deutschsprachigen Wähler das Edelweiß ankreuzen. Laut diesem Umfrageergebnis kann die SVP derzeit auf fast die Hälfte der dafür notwendigen Wähler zählen – und für weitere 5 Prozent der Befragten ist die SVP „am ehesten wählbar“. <BR /><BR />Abgestürzt ist hingegen das Team K (ein Prozent). Bei den Landtagswahlen kamen Paul Köllensperger & Co. noch auf stolze 15,2 Prozent. „Je kleiner eine Partei ist und je weniger Struktur sie hat, desto schwerer tut sie sich zurzeit“, meint Pfarrhofer. „Die SVP tut sich viel leichter, weil sie viel mehr Medienpräsenz zustande bringt.“<BR /><BR /><b>Zahlreiche SVP-Wähler unschlüssig geworden</b><BR /><BR /> Die Grünen halten sich laut Umfrage gut; 6,8 Prozent erreichten sie bei den Landtagswahlen 2018 – 5 Prozent der deutschsprachigen Wähler haben sie derzeit fix hinter sich. Die Freiheitlichen (3 Prozent) liegen vor der Süd-Tiroler Freiheit (2 Prozent) – bei den Landtagswahlen 2018 hatten die Freiheitlichen mit 6,2 Prozent ebenfalls die Nase knapp vorn – vor der Süd-Tiroler Freiheit mit 6 Prozent. <BR /><BR />Interessant ist auch ein Blick darauf, welche Partei die 299 nun Befragten bei der Landtagswahl 2018 angekreuzt haben: Immerhin 46 Prozent der Befragten gaben an, damals die Volkspartei gewählt zu haben. Inzwischen ist ein gewichtiger Teil dieser SVP-Wähler unschlüssig geworden.