So bewerten Landesrat Philipp Achammer und Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner die Ausfälle beim Personal. <BR /><BR /><BR /><BR />Turbulenter hätte der erste Tag an den Schulen wohl kaum verlaufen können: Allein im Schulsprengel Brixen/Milland traten 7 Lehrer ihren Dienst nicht an. Ob und wann sie wiederkommen, ist unklar. In einer anderen Schule waren 6 Lehrer abwesend. In anderen deutschsprachigen Schulen des Landes hält sich die Zahl der Lehrer, die ihren Dienst nicht antreten, mit jeweils einem bis 2 hingegen in Grenzen, berichtet Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner. <BR /><BR />Bildungslandesrat Philipp Achammer hat mit einer noch höheren Zahl an Abwesenheiten gerechnet. Dieser Personalmangel ist bewältigbar, meint Achammer. Und er verweist darauf, dass es in Südtirol insgesamt über 11.000 Lehrer an Grund-, Mittel- und Oberschulen gebe. „Jene Lehrer, die gekündigt haben, werden ihre Beweggründe haben, wenn sie mit einer Schule, die solche Regeln einfordern muss, nichts mehr zu tun haben wollen, es ist ihre Entscheidung“, meint Achammer. <BR /><BR /><b>„Zu hohe Belastung“</b><BR /><BR />Laut Falkensteiner haben diese 20 Lehrer nicht nur wegen des Grünen Passes gekündigt, sondern auch wegen der Belastung, bereits im Sommer. Wie die Landesschuldirektorin zudem erklärt, haben die 50 Lehrer und pädagogischen Fachkräfte, die gestern durch Abwesenheit glänzten, teilweise bereits vorher mitgeteilt, dass sie wegen des Grünen Passes nicht kommen werden. <BR /><BR />Unentschuldigt abwesend waren aber nicht nur Lehrer – sondern auch 7 Angestellte des nicht unterrichtenden Personals – also z. B. Schulwarte – und überdies noch eine Person vom Sekretariat. Nicht auszuschließen ist laut Falkensteiner, dass der Eine oder Andere mit seiner gestrigen Abwesenheit nur ein Zeichen setzen wollte – und heute dann regulär auftaucht und seine Arbeit antritt. Aber: „Nach dem 4. Tag der unentschuldigten Abwesenheit greift die Suspendierung“, betont Falkensteiner. Der Notstand sei bis 31. Dezember ausgerufen – und so lange dauere die Suspendierung. <BR /><BR /><b>Dann ist die Stelle weg</b><BR /><BR />Für Lehrer mit unbefristetem Vertrag gilt: Diese können jederzeit zurückkommen, dann werde ihre Suspendierung aufgehoben. Der Job bleibe ihnen auf jeden Fall erhalten. Lehrer mit einem befristeten Vertrag hingegen würden ab dem 5. unentschuldigten Tag der Abwesenheit ihre Stelle verlieren. <BR /><BR />Noch etwas wurde gestern deutlich: Eine große Herausforderung wird für die ungeimpften Lehrer die Pflicht zum Antigentest, der ja nur 48 Stunden gilt: „Im Vinschgau gibt es keine Teststationen“, bemängelt die Direktorin der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis, Monika Aondio. In ihrer Schule hätten alle den Grünen Pass, aber in Zukunft werde es schwierig. Das Personal müsse wegen mangelnder Teststationen private Ärzte für die Tests aufsuchen. <BR /><BR />Auch in der Apotheke in Schlanders könnten sich Lehrer testen lassen, „aber soll jemand aus Graun ständig zum Test nach Schlanders fahren“?, fragt sich die Direktorin. „Die Schule fängt bei uns um 7.40 Uhr an, deshalb muss man sich um 7 Uhr testen lassen. Aber wenn 10 Leute beim Test auftauchen, was dann?“, meint Aondio. Und sie betont auch, dass nicht nur die geimpften Lehrer ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten, sondern auch jene, die sich ständig testen lassen.<BR />