Der Verband, der die Tankstellenwärter vertritt, rief ab dem heutigen Donnerstag eine zehntägige Sperre aus. Damit wollen sie gegen Pläne der Regierung Monti protestieren. Streik in Südtirol noch unklarOb auch die Tankstellen in Südtirol keine Treibstoffe mehr verkaufen, ist derzeit noch nicht klar.Die Südtiroler Tankstellenpächter würden zu jeweils 50 Prozent zwei verschiedenen Gewerkschaften angehören, erklärte Wolfgang Angerer, Präsident der Tankstellenpächter im hds, gegenüber STOL. Während die Gewerkschaft Figisc, der auch die Tankstellenpächter im hds angehören, zum Streik aufruft, tue dies die Gewerkschaft Faib nicht. „Es gibt noch keine Einigung mit der anderen Gewerkschaft“, so Angerer, „aber voraussichtlich wird in Südtirol niemand streiken.“„Wir werden abwarten, was morgen passiert, wenn das Liberalisierungsdekret verabschiedet wird.“ Dann werde man sich mit der Faib zusammensetzen und über einen Streik entscheiden.Streik gegen KürzungenHintergrund des Tankstellen-Streiks sind Pläne der Regierung, den Markt zu öffnen. Mehr Konkurrenz, so die Begründung dafür, führe zu niedrigeren Abgabepreisen. Die Tankwarte fürchten jedoch, dass viele Selbstbedienungsstationen eröffnet werden und Arbeitsplätze verloren gehen. In Italien gibt es mehr als 22.000 Tankstellen – zumeist kleine Betriebe.Laut Montis Plänen sollen Tankstellenpächter Benzin und Diesel frei bei Ölgesellschaften erwerben können, auch wenn deren Marken nicht auf den Pumpanlagen aufscheinen. Außerdem können sich Tankstellenpächter beim Benzinerwerb zusammenschließen, um die Kosten zu reduzieren. Tankstellenwärter sollen auch Minishops einrichten können, in denen sie unter anderem Tabakwaren und Zeitungen anbieten. Tankstellenpächter, die ihre Pumpanlagen in Selfservice-Tankstellen umwandeln wollen, können mit vereinfachten Prozeduren rechnen. Die Regierung Monti wird am Freitag ihr Liberalisierungspaket vorstellen.ba/apa