Am Freitag hat Cuno Tarfusser zu einer Pressekonferenz ins Bozner Kolpinghaus geladen. Der frühere Bozner Oberstaatsanwalt und ehemalige Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag fand dabei harte Worte. Die vergangenen beiden Jahre, seit Tarfusser wieder nach Italien zurückgekehrt ist, seien keine leichten gewesen. Immer wieder seien ihm durch den Obersten Richterrat Steine in den Weg gelegt worden.<BR /><BR />Das Fass zum Überlaufen gebracht habe die Ablehnung seines Antrages, Garant für den Ethikkodex der Gemeinde Bozen zu werden, worum ihn Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi gebeten hatte. „Die Ablehnung erfolgte aus völlig fadenscheinigen Gründen“, wie Tarfusser betonte. So sei etwa sein Einwand, dass man 2016 Guido Rispoli, seinem Nachfolger als Oberstaatsanwalt in Bozen, für das selbe Amt grünes Licht gegeben habe, unbeantwortet geblieben.<BR /><BR /><b>Wegen „haltlosen Vorwurfs“ ermittelt</b><BR /><BR />Man versuche ihn mit allen Mitteln zu „enthaupten“, so Tarfusser, seit 2 Jahren stellvertretender Generalstaatsanwalt in Mailand. Er übt dabei auch scharfe Kritik an seinen Nachfolgern in der Bozner Staatsanwaltschaft. Diese habe 3 Jahre lang wegen „des haltlosen Vorwurfs“ der Amtsunterschlagung gegen ihn ermittelt, eine 11.000 Seiten umfassende Dokumentation angelegt und dabei eine Unmenge an menschlichen und personellen Ressourcen verbraucht. Das Verfahren gegen Tarfusser wurde bekanntlich eingestellt.<BR /><BR />Auch Tarfussers Kritik, die er in Vergangenheit an Italiens Justiz geübt hatte, scheine Neid, Missgunst und Rachegedanken hervorgerufen zu haben. „Und wer nicht dem System angehört, ist draußen. Und ich bin stolz, nicht Teil dieses Systems zu sein“, sagte Tarfusser. „Soll das System doch zurückschlagen. Den Gegenwind habe ich ja eh schon.“