Der Tag stand ganz im Zeichen von „Frau und Technik“. Manchmal herrschten noch sehr stereotype Vorstellungen vor, welche Technik als eine reine Männersache sehen, heißt es in einer Zuschrift. Daher sei es wichtig, Mädchen bereits im Kindesalter auch für all das zu begeistern, das üblicherweise nur Buben vorbehalten sei.Über ihre Rolle als Technikerin, Frau und Mutter sprachen Rosella Gennari, Informatikprofessorin an der Freien Universität Bozen, Architektin Carlotta Zambonato vom Landesamt für Hochbau und Milica Starcevic, eine ehemalige Schülerin der Gewerbeoberschule Meran, die derzeit bei der finnischen Firma „Vacon“ in Sinich tätig ist. Sie ermunterten die Mädchen, zu sich selbst zu stehen und sich nicht durch besondere Erwartungen, die manchmal an Frauen in Technikberufen gestellt werden, unter Druck setzen zu lassen.Starken Frauen in der Technik widmeten die Schülerinnen eine Ausstellung, die am "Girl’s Day" vorbereitet wurde und nun am Schuleingang zu sehen ist. Neben der weltbekannten Architektin Zaha Hadid finden sich dort auch Mary Anderson, die den Scheibenwischer erfunden hat, Melitta Bentz, die Erfinderin des Kaffeefilters, die erste Frau im Weltall Walentina Tereschkowa oder Samantha Cristoforetti, die heuer noch zur Weltraumstation ISS aufbrechen wird.Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schule ging es ins nahe Krankenhaus Meran, wo die Schülerinnen vom ehemaligen Gewerbeoberschüler Daniele Farneti und dem Leiter der Abteilung Informatik des Sanitätsbetriebes Christian Steurer über die Arbeitsmöglichkeiten im technischen Bereich im Krankenhaus informiert wurden. Anschließend durfte die Frauengruppe noch verschiedene technische Abteilungen besichtigen.Steurer erklärte vor allem die komplexen Zusammenhänge des betriebsweiten EDV-Systems, ist es doch eine große Herausforderung, die Systeme von ehemals vier verschiedenen Sanitätsbetrieben in eine einheitliche Form zu bringen. „Wesentlich dabei ist vor allem, dass die Datensicherheit absolut garantiert ist – schließlich handelt es sich um eure Gesundheitsdaten“, erklärte der EDV-Verantwortliche.Daniele Farneti zeigte zuerst am Modell den Aufbau des Meraner Krankenhauses und erzählte von den Anforderungen, die vor allem im Bau- und Sicherheitswesen eines Betriebes dieser Größenordnung gelten. Die größte Baustelle, die im Gesundheitsbezirk Meran zur Zeit betreut wird, ist der Umbau des Bettentraktes im Krankenhaus Schlanders. Begleitet wurden die Mädchen von den Lehrerinnen Heidemarie Unterholzner, Veronika Tschenett und Hildegard Pircher.