Nicht nur Betriebe und Familien stöhnen derzeit unter der Teuerungswelle. Auch Südtirols Altersheime werden von enormen Mehrkosten förmlich überrollt. „Unsere Heime sind derzeit mit einer Kostensteigerung von 300 bis 400 Prozent konfrontiert – Mehrkosten, die für heuer nicht kalkulierbar waren und somit in den Haushalten der Einrichtungen auch nicht vorgesehen sind“, schlägt Ladurner Alarm. Entsprechend prekär schaut es in den Kassen von Südtirols Altersheimen derzeit aus. <BR /><BR />In einem Schreiben an das Sozialressort des Landes fordern die Heime dringend Klärung – sowohl für das laufende als auch für das kommende Jahr. „Wir wollen Klarheit, wie die enormen Mehrkosten abgedeckt werden sollen“, so Ladurner. „Es muss unbedingt ein Ausgleich geschaffen werden, denn sonst funktioniert das ganze System nicht mehr. Finden wir keine Lösung, hieße das in der Konsequenz, wir müssten die Heime zusperren. Und das will keiner.“ Und diesen Ausgleich erwarten bzw. erhoffen sich die Altersheime vom Land. <h3> Eine sinnvolle Möglichkeit</h3>Laut Ladurner gebe es nur 2 Möglichkeiten. „Entweder wir steigern die Tagessätze, die die Bewohner zahlen müssen, oder der Einheitsbetrag, den die öffentliche Hand zuschießt, wird angehoben“, erklärt sie. Bei ersteren große Steigerungen vorzunehmen, wäre in ihren Augen wenig sinnvoll. „Denn wenn weder Bewohner noch Angehörige die Summe zahlen können, muss sowieso wieder die öffentliche Hand einspringen“, so Ladurner. <BR /><BR />Da sei es doch weit sinnvoller, wenn das Land gleich den fehlenden Differenzbetrag ausgleiche. Bis zum Treffen Mitte Oktober, bei dem die Einheitstarife neu berechnet werden, erwartet man sich beim VdS jedenfalls eine Antwort.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56077658_quote" /><BR /><BR />In einigen Altersheimen des Landes wird man aufgrund der seit Samstag herrschenden nächtlichen Minusgrade die Heizung wohl dennoch schon jetzt einschalten müssen. Und das obwohl laut jüngstem staatlichem Dekret zur Einschränkung des Erdgasverbrauchs erst ab 22. Oktober geheizt werden darf. „Wenn erforderlich, muss gewährleistet sein, dass wir heizen dürfen“, sagt Ladurner. „Unsere Bewohner, die sogar im Sommer vielfach eine Jacke brauchen, haben eben ein ganz anderes Temperaturempfinden“, sagt Ladurner. „Und es geht ja um ihre Gesundheit.“ <h3> Einen Pullover mitnehmen</h3>Dass in Altersheimen, aber auch in Schulen und Kindergärten schon jetzt geheizt werden dürfte, bestätigt Gemeinden-Chef Andreas Schatzer. „Der Bürgermeister kann, wenn nötig, per Verordnung den Beginn der Heizperiode vorverlegen oder verlängern“, erklärt er. In einigen Gemeinden des Landes werde man bei morgendlichen Minusgraden jetzt die Heizung wohl einschalten müssen, aber in den meisten anderen und schon gar nicht in gut gedämmten Gebäuden sei das jetzt noch nicht nötig.<BR /><BR /> „Zudem soll es ja wieder ein wenig wärmer werden“, sagt Schatzer und richtet noch einen Appell an die Eltern von Kindergartenkindern und Schülern. „Jetzt sollte man den Kindern einen Pullover oder eine Jacke mitgeben.“ Und das werde man wohl den ganzen Winter über beibehalten müssen, „wollen wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Schatzer.<BR />