Fast 18 Jahre, nachdem das Ehepaar Erika und Helmut Simons aus Nürnberg „Ötzi“ am Hauslabjoch entdeckten, hatten sich Land und Simons heuer Ende April auf einen Finderlohn von 175.000 Euro geeinigt. Vorangegangen war der Einigung ein jahrelanger erbitterter Rechtsstreit, den die Simons beleidigt eingeleitet hatten, nachdem sie das Land ursprünglich mit 5000 Euro abspeisen wollte. Ein erstes Angebot allerdings, welches das Land schrittweise auf 50.000, dann auf 100.000 und 150.000 Euro erhöhte. Dies auch, weil es die beiden ersten Instanzen im Streit, wer Ötzis rechtmäßiger Finder sei, gegen die Simons glatt verlor. Allerdings wäre es für das Land wohl weitaus billiger gewesen, sich vom Start weg großzügiger zu zeigen. Wie Landeshauptmann Luis Durnwalder auf Anfrage des Freiheitlichen Pius Leitner mitteilt, haben sich in den 18 Jahren allein für das Land stolze 48.816 Euro an Gerichtsspesen angehäuft. Dabei schlug das erstinstanzliche Urteil am Landesgericht mit 14.069 Euro zu Buche. Das zweite, vor dem Oberlandesgericht, wurde mit 33.183 Euro bereits doppelt so teuer. Immerhin 1564 Euro kam das Land die Einleitung des letzten Verfahrens vor dem Kassationsgericht zu stehen. Dessen Urteil ist nun aufgrund des Vergleichs mit den Simons jedoch hinfällig.Nicht nachvollziehbar ist das Feilschen des Landes für Leitner. In der bundesdeutschen Presse habe sich Südtirol nicht beliebt gemacht. Ein weiterer Beweis seien die Prozesskosten. „Dies umso mehr, als die Landesregierung jüngst angekündigt hat, Ötzi sogar zum Weltkulturerbe erklären zu lassen“, so Leitner. bv/D