Die Bauarbeiten sollen am 11. Juni beginnen und bis Oktober andauern, erklärten die ÖBB am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Im August soll die zweigleisige Strecke komplett gesperrt werden, in der restlichen Zeit auf Teilabschnitten eingleisig befahrbar sein.„Das ist eine Herausforderung europäischer Dimension. Ein solches Vorhaben auf einer Bestandsstrecke wird es in Tirol und auch in Österreich so schnell nicht mehr geben“, zeigte sich Robert Huber, Regionalleiter West der ÖBB-Infrastruktur AG, überzeugt. Insgesamt sollen 26 Kilometer Streckengleise saniert werden. Zudem werden auf einer Länge von 14 Kilometern der komplette Untergrund saniert und auf weiteren 20 Kilometern umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen umgesetzt. An zwei Bahntunnels werde außerdem auf 600 Meter Länge eine aufwendige Gewölbeerneuerung durchgeführt, informierte Huber. Die 20 Meter lange und 120 Tonnen schwere Vikarbachbrücke bei Schönberg werde überdies komplett erneuert. „Wir hoffen, dass die Strecke dann in den nächsten 15 Jahren von größeren Arbeiten befreit sein wird“, meinte Huber.Es werde auch sechs Wochenendsperren geben, bei denen jeweils von Samstag bis Dienstag kein Zugverkehr möglich sein werde. Der gesamte Nahverkehr soll ab dem 11. Juni bis Ende September durchgehend als Schienenersatzverkehr mit ÖBB-Postbussen geführt werden. Der internationale Fernverkehr soll laut ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel während der Teilsperren zwischen München planmäßig fahren. „Während der Dauersperre von Anfang August bis Anfang September und den Wochenendsperren wird auch für den Fernverkehr ein Schienenersatzverkehr eingerichtet“, berichtete Zumtobel. Für die Züge des Güterfernverkehrs würden Umleitungsstrecken angeboten. „Wir glauben nicht, dass es Einbrüche bei den Fahrgästen geben wird. Schließlich ist das Aufkommen im Personennahverkehr im Sommer generell geringer“, sagte der Sprecher. Etwa die Hälfte der täglich 240 Züge könnten während der Baumaßnahmen geführt werden. Es seien auch Alternativen zum nunmehr festgelegten Bau-Fahrplan diskutiert worden, etwa eine dreimonatige Totalsperre oder Sperren über fünf Jahre verteilt, führte Zumtobel weiters aus. „Doch die nun gewählte ist die für alle Interessen vertretbarste, wenn auch nicht billigste Variante“, erklärte er. apa