Der B24-Bomber mit Pilot William J. Cartwright und 9 weiteren Besatzungsmitgliedern an Bord war in Süditalien gestartet und sollte seine Bombenlast über der Albeinser Bahnbrücke abwerfen – eben dort, wo erst kürzlich bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde und in der Folge entschärft werden musste. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1136319_image" /></div> <BR /><BR />Über Albeins ist der amerikanische Bomber allerdings angeschossen worden. Nach gravierender Kursabweichung stürzte die im vorderen Bereich stark beschädigte B24 in einem steilen Wiesenhang zwischen Toblach und Wahlen ab. Ein gewaltiger Erdkrater wurde aufgerissen, ansonsten gab es keine Schäden an Personen oder Häusern. Von den 10 Crewmitgliedern starben 2 Männer, die übrigen konnten sich durch einen Fallschirmsprung retten.<BR /><BR />Das Pustertal mit seinen Seitentälern war im Zweiten Weltkrieg immer wieder Schauplatz deutscher und amerikanischer Fliegerabstürze, wie Armin Kanetscheider aus Reischach und Roland Domanig aus Lienz dokumentiert haben. Die Siedlungen entlang der Südbahn – Innichen, Toblach, Kiens, Bruneck, Mühlbach – standen unter schwerem amerikanischen Bombardement mit Todesopfern und zerstörten Eisenbahnanlagen. Weitere Abstürze deutscher und amerikanischer Flieger hatten tote Besatzungsmitglieder und/ oder strenges deutsches Gefangenenlager bis zum Kriegsende zur Folge. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1136322_image" /></div> <BR /><BR />Die beiden Hobbyhistoriker konnte einiges für zeithistorisch Interessierte in Erfahrung bringen: So war lange nach dem Absturzort des deutschen Piloten Maj Emil Bitsch gesucht worden, der am 19. Dezember 1943 mit seiner Messerschmitt 109 bei Sexten zu Boden ging, sich aber durch einen Fallschirmsprung retten konnte. Ein einziger Zeitzeuge – der inzwischen verstorbene Peter Paul Weitlaner aus Innichen – konnte sich erinnern, als Schüler von der Vierschacher Schule aus den einmotorigen Kampfflieger am südöstlichen Langpigl niedergehen gesehen zu haben. Der Fund von Fliegerkleinteilen und Tankgummi am angegebenen Ort bestätigte diese Beobachtung.<h3>Viele Fragen noch offen</h3>Mysteriös ist das Verschwinden des Crew-Mitglieds Dora Stewart, dessen B24-Bomber sich am 22. November 1944 in der Nähe des Toblacher Sees in den Hang bohrte. Noch immer suchen die Amerikaner mit dem Team DPAA nach Stewart. Ein bemerkenswertes Gerücht hat sich gehalten, dass ein amerikanischer Flugsoldat in der Gegend einst ermordet worden sei. Im Antholzer Tal erzählte man sich ebenso von einem Lynchfall. In Südtirol gelten noch 3 weitere Luftsoldaten als vermisst bzw. werden noch gesucht.<BR /><BR />Im Herbst 2024 fand eine Gedenkfeier oberhalb des Gasthofs „Haidenberg“ für den seit 20. Juli 1944 vermissten amerikanischen Piloten Homer Spence statt. Aufwendiges Forschen an Fliegerteilen und Knochenstücken zusammen mit amerikanischen Spezialisten führte schließlich zur Identifizierung des Piloten, der eigentlich im Zillertal vermutet worden war. Die sterblichen Überreste von Spencer wurden schließlich in seine Heimat überführt und mit militärischen Ehren begraben. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1136325_image" /></div> <BR /><BR />Noch unbekannt ist der Absturzort einer weiteren deutschen Messerschmitt-Maschine Me109, aus der sich ein gewisser Hauptmann Buschmann am 19.  Dezember 1943 durch einen Absprung im Großraum Olang retten konnte. <BR /><BR />Die Spuren des Zweiten Weltkrieges sind auch auf der linken Seite der Eisenbahnbrücke in Percha noch zu sehen: Riesige, von Bäumen umsäumte Bombenkrater zeugen von den amerikanischen Luftangriffen der damaligen Zeit. „Ein mulmiges Gefühl erfasst jeden beim Begehen dieses Geländes. Viele große Bombensplitter und eventuell auch Blindgänger ruhen dort noch in der Erde“, erklären Armin Kanetscheider und Roland Domanig. <h3> Wer die historischen Forschungen zu diesem Thema ergänzen will, kann sich melden bei:</h3><b>Armin Kanetscheider</b> in Reischach: Tel. 335/1050118 oder kanetscheiderarmin@gmail.com<BR /><BR /><b>Wilhelm Zössmayr</b> in Mareit: wilhelm14.4.74@gmail.com oder Tel. 348/3368498<BR /><BR /><b>Roland Domanig</b> in Lienz: domanig.tirol@utanet.at oder Tel. 0043/676/38 69 065