Die junge Frau hatte sich am Samstagabend mit Freunden getroffen, um den Uni-Abschluss zweier Bekannter zu feiern. Der Einladung zufolge sollte es eine feuchtfröhliche Nacht werden. In WhatsApp-Nachrichten war die Rede von reichlich Alkohol und dem Hinweis, Badebekleidung mitzubringen – man witzelte, jemand könne betrunken in den Pool fallen.<BR /><BR />Gegen ein Uhr in der Nacht schrieb Simona ihrer Mutter eine beruhigende Nachricht: Sie wolle jetzt baden gehen und werde das Handy kurz beiseitelegen. Um 3.20 Uhr, so melden italienische Medien, verließ ihre beste Freundin die Party. Weniger als eine Stunde später, um 4.10 Uhr, ging ein Notruf ein: Simona war leblos im Wasser entdeckt worden. Vergeblich versuchte jemand, sie zu reanimieren – Spuren am Brustkorb deuten auf Wiederbelebungsversuche hin. Um 4.23 Uhr traf der Rettungsdienst ein, kurz darauf auch ihre Familie.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1197012_image" /></div> <h3> Ein mysteriöses Zeitfenster von 50 Minuten</h3>Was in diesen 50 Minuten geschah, ist unklar. Die Partygäste – etwa 80 junge Leute – behaupten übereinstimmend, den Vorfall nicht bemerkt zu haben. Doch wie konnte niemand in einem relativ kleinen Garten mit Pool bemerken, dass eine junge Frau leblos im Wasser trieb?<BR /><BR />Der Anwalt der Familie, Gabriele Giambrone, äußert Zweifel gegenüber dem „Corriere della Sera“ Zweifel: „Wie kann es sein, dass niemand etwas gesehen hat – in einem Bereich von kaum 100 Quadratmetern?“ Und: Simona sei mit dem Gesicht nach oben gefunden worden – ungewöhnlich für einen Unglücksfall. Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären. Nach bisherigen Erkenntnissen war die junge Frau kerngesund, trank kaum Alkohol und lebte sportlich diszipliniert.<h3> Spuren beseitigt – oder vertuscht?</h3>Besonders irritierend für die Ermittler: Der Tatort wirkte aufgeräumt. Flaschenwasser war fein säuberlich in Tüten verpackt, von Alkohol fehlte jede Spur. „Jemand muss aufgeräumt haben“, sagt Giambrone. Doch warum diese Eile – und was sollte vertuscht werden?<BR /><BR />Hinzu kommt ein weiterer, beunruhigender Fund: Blutspuren am Ort des Geschehens. Ein Partygast erklärte, sich an einer Stuhlkante verletzt zu haben. Eine DNA-Analyse soll nun klären, ob das Blut tatsächlich von ihm stammt.<h3> Ein tragischer Unfall – oder mehr?</h3>Die Ermittler stehen vor einem Puzzle: Ein Todesfall ohne Zeugen, widersprüchliche Aussagen, ein blitzsauberer Tatort und Spuren, die möglicherweise verwischt wurden. Noch ist unklar, ob Simona Cinà Opfer eines tragischen Unfalls wurde oder mehr hinter der Fassade der Feier steckt. Sicher ist nur: Die Familie der jungen Frau will Gewissheit – und Gerechtigkeit.