Der Jugendliche war am vergangenen Donnerstag in einer selbstgegrabenen Sandgrube verschüttet worden und konnte nur noch tot geborgen werden.<BR /><BR />Wie aus Ermittlerkreisen verlautet, handelt es sich bei der Einleitung des Verfahrens um einen ersten formalen Schritt der Staatsanwaltschaft Civitavecchia. Der Vorwurf: mögliche Unterlassungspflichten des Vaters, der sich nach eigenen Angaben nur rund zwei Meter vom Ort des Unglücks entfernt aufgehalten haben soll. Erst der Hinweis von Riccardos jüngerem Bruder führte schließlich dazu, dass der Jugendliche gefunden wurde – da war es jedoch bereits zu spät.<BR /><BR />Da Riccardo minderjährig war, kommt dem Vater juristisch eine besondere Verantwortung zu. Das Gesetz sieht in solchen Fällen grundsätzlich eine elterliche Aufsichtspflicht, deren Verletzung strafrechtlich relevant werden kann. Ob es zu einer Anklage kommt, ist jedoch noch offen. Der Vater, so heißt es aus Justizkreisen in italienischen Medien, könnte in den kommenden Tagen die Möglichkeit nutzen, sich gegenüber der Staatsanwaltschaft zu erklären.<h3> Der folgenschwere Unfall</h3>Rückblick: Es war ein sonniger Ferientag, wie ihn viele Familien verbringen – am Strand, gemeinsam, mit Picknick und Spielen. Riccardo war erst zwei Tage zuvor mit seiner Familie im Camping „California“ angekommen: Mutter, Vater, die 14-jährige Schwester, zwei Brüder im Alter von acht und fünf Jahren. Eine Auszeit am Meer, im Norden der Region Latium. Doch gegen 15 Uhr wurde der Familienurlaub zum Albtraum.<BR /><BR />Nach ersten Erkenntnissen hatte Riccardo gemeinsam mit seinen Geschwistern begonnen, in einer etwas abgelegenen Ecke der freien Strandzone zu graben. Die anderen Kinder entfernten sich irgendwann – Riccardo aber machte weiter. Er kam wohl auf die Idee, einen Tunnel zu graben. Als er etwa eineinhalb Meter tief war.<BR /><BR />Zeugen berichten, dass das Loch bereits über eineinhalb Meter tief war, als es plötzlich passierte: Die Wände des Grabes gaben nach, der Sand stürzte ein – und begrub den Jungen unter sich. Augenzeugen alarmierten sofort den Rettungsdienst, Badegäste und Angehörige versuchten verzweifelt, den Jungen mit bloßen Händen aus dem Sand zu befreien. Doch jede Hilfe kam zu spät.<BR /><BR />„Wir haben alles versucht, um ihn zu retten“, sagte ein erschütterter Ersthelfer laut italienischer Medien. Rettungskräfte konnten den leblosen Körper des Jungen schließlich bergen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.<BR /><BR />Nun sollen die Polizei und weitere Sachverständige den genauen Ablauf des Unglücks rekonstruieren. Die zentrale Frage: Hätte der Tod des Jugendlichen verhindert werden können?<BR /><BR />Für die Familie ist es ohnehin ein Albtraum – ein Tag am Strand, der zum schlimmsten Tag ihres Lebens wurde.